Engagement als Studienfach

von 3. Februar 2010

Die Aufgabe des ASQ-Moduls "Engagiert.Studiert!" scheint auf den ersten Eindruck nicht spektakulär: Studierende sollten sich ein Semester lang ehrenamtlich engagieren, ihr Engagement dokumentieren und reflektieren. Was die 60 Studierenden dann aus dieser Aufgabe machten, beeindruckte selbst ihren Dozenten Jan Metzner.

"In vielen Fällen haben sich die Studierenden weit über das bereits hohe geforderte Maß hinaus engagiert und um ihre Projekte durchzuführen oft weite Wege in Kauf genommen", berichtet der Projektmitarbeiter der Freiwilligen-Agentur Halle Metzner. Für viele war das Modul der Einstieg in ihr erstes Engagement, für das sie sich nach dem offiziellen Abschluss auch weiterhin einsetzen wollen. Als motivierend empfanden die Studierenden insbesondere die Möglichkeit, sich selbst eine Tätigkeit suchen zu können, die sie als sinnvoll einschätzten. "Nicht wenigen Studierenden ging es ausdrücklich darum, etwas zu verändern, zu verbessern", sagt Metzner.

Das Fazit seitens der Projektleitung ist ausnahmslos positiv, denn vom Engagement der Studenten profitierten alle: "Die Studierenden könnten ihre Fähigkeiten ausbauen und eine Sinnstiftung in ihrem Handeln erfahren, die Einrichtungen erhalten ehrenamtliches und universitäres Know-How zur Unterstützung ihrer Arbeit und die Universität wird ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und erweitert ihr Lehrangebot um einen Theorie-Praxisbezug", fasst Metzner zusammen. Auf der Abschlussveranstaltung würdigen die Initiatoren des Moduls zum Erwerb Allgemeiner Schlüsselqualifikationen (ASQ) – die Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., die MLU und die Volksbank Halle/Saale eG – nun das Engagement der Modul des Wintersemesters 2009/2010.

Neben den Projektmitarbeitern und dem Geschäftsführer der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., Olaf Ebert, werden auch die Kooperationspartner die Möglichkeit bekommen, Grußworte an die Studierenden und Gäste zu richten. Die Ergebnisse in den verschiedenen Engagementfeldern werden in einer kurzen Rückschau präsentiert. Bei Sekt und Buffet besteht im Anschluss die Möglichkeit, mit den über Studierenden über ihre Erfahrungen in den eben so vielen Engagementfeldern ins Gespräch zu kommen.

Die Universität Halle ist mit "Engagiert.Studiert!" eine der ersten Hochschulen in den ostdeutschen Bundesländern, die das Konzept des "Service Learning" umsetzt. Beim "Service Learning" soll theoretisches Wissen aus dem Studium in selbst entwickelten Ehrenamtsprojekten umgesetzt werden. Damit sollen sozialen Kompetenzen gestärkt und Ehrenamtserfahrungen aufgebaut werden. Für die erfolgreiche Teilnahme am Modul bekamen die Bachelorstudierenden fünf Leistungspunkte.

Die Engagementprojekte umfassten:
– Besuchsdienste für Senioren,
– pädagogische Angebote zu gesunder Ernährung, fairem Handel oder Nationalsozialismus,
– die Unterstützung in Tierheimen,
– Patenschaften von Kindern mit seelischer
Behinderung oder von Menschen in finanzieller Not,
– Öffentlichkeitskampagnen zu Tierschutz, Ökologie, Heimatpflege, Bildung, Freiwilligendiensten,
– die Ausgestaltung von Ehrenamtsfesten und Weihnachtsfeiern,
– die Durchführung von Nachhilfestunden,
– die Integrationsförderung von Migranten und
– die Organisation und Durchführung von
Vortragsreihen, Radiosendungen und eines Fotowettbewerbes.

Die Auflistung stellt lediglich einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Leistungen dar.