Gedenktafel für die alte Synagoge

von 8. November 2009

(ens) In der so genannten “Reichskristallnacht” vom 9. auf den 10. November 1938 brannte auch die Synagoge in der Großen Brauhausstraße in Halle (Saale) nieder. Wo einst das imposante Gebäude der jüdischen Gemeinde stand, stehen heute Plattenbauten. Ein Torbogen auf dem “Jerusalemer Platz” erinnert noch an das Gotteshaus, ebenso einige Stolpersteine.

Doch der alte Standort liegt eigentlich einige Meter weiter östlich im Hof eines heutigen Plattenbauviertels. Statt an diesem historischen Ort auf die damaligen Ereignisse hinzuweisen, steht hier lediglich ein Verbotsschild “Die Fläche ist keine Hundewiese. Hunde sind an der Leine zu führen.” Dabei könnte der Hügel im Innenhof möglicherweise Trümmer der einstigen Synagoge enthalten, denn natürlichen Ursprungs kann er nicht sein. Für die Plattenbauten wurden zu DDR-Zeiten die letzten Reste der Synagoge abgerissen.

Vor einem Jahr hat Sabine Wolff (Neues Forum) deshalb den Antrag im Stadtrat gestellt, mit einer Gedenktafel an die damaligen Ereignisse hinzuweisen. Doch passiert ist bislang nichts. Auch zum 71. Jahrestag der Reichskristallnacht wird die Tafel nicht hängen. Doch wie HalleForum.de erfuhr, soll die Tafel in zwei Monaten angebracht werden. Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus soll die Gedenktafel enthüllt werden.