Halles Christen begehen Ostern

von 1. April 2010

Auch die Christen in Halle (Saale) begehen derzeit die Karwoche oder „Stille Woche“. „Kar“ stammt vom althochdeutschen Wort ‚kara‘ und bedeutet Kummer, klagen oder trauern. Mit dem Einzug in Jerusalem, vom Volk mit Palmwedeln begeistert begrüßt, beginnt die Leidenszeit von Jesus Christus. Nach dem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern am Gründonnerstag starb Jesus am Karfreitag auf dem Hügel Golgatha am Kreuz. In Abendmahlsfeiern, Gottesdiensten und Konzerten erinnern Kirchengemeinden in der Karwoche an das Leiden und Sterben Jesu Christi.

Mit der Feier der Osternacht und Festgottesdiensten am Ostersonntag in allen Kirchen der Stadt beginnt die österliche Freudenzeit, die 50 Tage bis zum Pfingstfest dauert. Christen feiern zu Ostern die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Es ist das wichtigste und älteste Fest im Kirchenjahr, das zentrale Ereignis christlichen Glaubens: das christliche Osterfest bekundet den Sieg des Lebens über den Tod, der Wahrheit über die Lüge, der Gerechtigkeit über das Unrecht und der Liebe über den Hass. Viele Menschen lassen sich an diesen Tagen taufen.

Karfreitag
Am Karfreitag ist in der Gesundbrunnenkirche zur Sterbestunde Jesu, um 15.00 Uhr, die Passionsmusik „Zwischen Tag und Nacht“ zu erleben. Stefan Scharring komponierte die Passionsmusik nach Gedichten von Gabriele Herbst für gemischten Chor, Sopran Solo, Rezitation, zwei Querflöten und Orgel. In Scharrings Passionsmusik „Zwischen Tag und Nacht“ treffen moderne Lyrik, Jahrhunderte alte Choraltexte und Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament aufeinander. Vertraute Choralmelodien werden harmonisch neu gedeutet und mit Gedichtvertonungen verflochten. Dabei sollen sich die verschiedenen Texte nicht gegenseitig eindeutig interpretieren. Der meditative Charakter der Musik soll vielmehr einen Raum schaffen für eigene Betrachtungen. Ausführende sind der Chor der Luther- und Gesundbrunnengemeinde, Jana Auerswald – Sopran, Ullrich Reuscher – Rezitation, Bettine Keyzer – Querflöte und Gisela Schreiber – Orgel, Klavier. Die Leitung liegt in den Händen von Uta Fröhlich.

Die Johannespassion von Johann Sebastian Bach wird am Karfreitag in der Marktkirche zu Halle aufgeführt. Die Passion ist im gottesdienstlichen Rahmen zu erleben und somit eintrittsfrei und für jedermann zugänglich. Irénée Peyrot, Kantor an der halleschen Marktkirche, lässt die komplette Johannespassion gemeinsam mit dem Stadtsingechor zu Halle im Gottesdienst zur Sterbestunde Jesu am Karfreitag, 2. April 2010, um 15.00 Uhr erklingen. Ausführende sind die Marktkantorei, der Stadtsingechor zu Halle und das Orchester „Concentus musicus“. Als Solisten wirken mit: Susan Krecik (Sopran), Leonore Becker (Alt), Björn Christian Kuhn (Tenor), Maik Gruchenberg (Bass) und Tom Zierenberg (Jesus). Die Leitung hat Irénée Peyrot. Der Eintritt ist frei!

In der Bartholomäuskirche (Bartholomäusberg 4) um 9.30 Uhr erklingen im Kantatengottesdienst Auszüge aus der Bachkantate 12 „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“, Leitung. Konrad Pippel

In der St. Briccius-Kirche Trotha (Pfarrstr. 1a) stehen um 10.00 Uhr Auszüge aus der MARKUS-PASSION von Marco Guiseppe Peranda, Leitung: Elisabeth Opitz auf dem Programm.

Karsamstag
Zu einer Passionsmusik lädt die Kröllwitzer Kirchengemeinde am Karsamstag um 16.00 Uhr ein. In der Petruskirche werden die Kantate Nr. 12 von Johann Sebastian Bach „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ und das Konzert h-Moll für Flöte, Streicher und Cembalo von Georg Philipp Telemann aufgeführt. Unter der Leitung von Kantor Konrad Pippel musizieren Chöre und Orchester der Gemeinden Petrus und Bartholomäus, Elisabeth Baumgarten – Alt, Kristian Giesecke – Tenor, Maik Gruchenberg – Bass und Barbara Schulz – Querflöte.

Musik zur Osternacht im Licht der Kerzen erklingt am Sonnabend in der Kirche im Diakoniewerk. Ab 21 Uhr stehen Werke von Bach, Schein, Buxtehude und anderen Komponisten zum Ereignis der Osternacht „Christ ist erstanden“ auf dem Programm. Ausführende sind Uta Mücksch – Sopran und das Ensemble ‚musica da camera‘ aus Dresden.

In der Kirche im Diakoniewerk (Advokatenweg 1) kann man am Sonnabend um 21.00 Uhr Musik zur Osternacht im Licht der Kerzen erleben. Werke von Bach, Schein und Buxtehude erklingen unter dem Motto: „Christ ist erstanden“ mit Uta Mücksch – Sopran und ‚musica da camera, Dresden.

Und wenn am Sonnabend in der Evangelischen Stadtmission (Weidenplan 2) um 17.30 Uhr die Osterkerze entzündet wird, bereiten sich Kirchengemeinden auf die Osterfreude der Auferstehung Jesu vor und laden zur Feier der Osternacht und zum Osterfeuer ein:
18.00 Uhr Reideburger Kirche, Paul-Singer-Str. 85, mit Osterfeuer
21.00 Uhr Osterfeuer auf dem Granauer Friedhof (Eislebener Straße)
21.00 Uhr Gemeindehaus Dölau, Franz-Mehring-Str. 9b, mit Osterfeuer
22.00 Uhr Seebener Kirche, Howorkastraße
22.00 Uhr Johanneskirche, An der Johanneskirche, mit Osterfeuer
23.00 Uhr Marktkirche, mit Abendmahl und Taufen

Ostersonntag
Auch ganz früh am Sonntagmorgen, 4. April, wird Osternacht gefeiert:
6.00 Uhr Mötzlicher Kirche St. Pankratius, Willi-Dolgner-Str. 1
6.00 Uhr Osterandacht auf dem Ochsenberg in Kröllwitz
7.00 Uhr St. Briccius-Kirche Trotha, Pfarrstraße: Andacht am Kreuz auf dem Friedhof
und Festgottesdienste der Osterfreude laden in alle Kirchen der Stadt ein.

Ostermontag
Traditionsgemäß am Ostermontag lädt die Luthergemeinde zu einem genüsslichen Musikalisch-literarisch-kulinarischer Osterbrunch ein. Nach einer Osterandacht und einem gemeinsamen Brunch stehen um 11.15 Uhr unter dem Motto: "Liebesleid und Liebesfreud" Lieder und Texte zur wichtigsten Sache der Welt auf dem Programm. Gestaltet wird es von Uta-Nancy Wittenbecher – Sopran, Stefan Knoth – Klavier und Rudolf Conrad – Violine. Um 17.00 Uhr ist, für Kinder, Erwachsene, Eltern und Großelternm sehens- und hörenswert, ein europaweiter Querschnitt durch die weltliche Musik und die Tänze der Luther-Zeit zu erleben. „Tanz und Musik aus dem Umfeld Martin Luthers“ stellen Martin Erhardt (Halle) – Blockflöten, Portativ; Claudia Hoffmann (Jena) – Barockvioline, Harfe; Nora Thiele (Berlin) – Perkussion, Colascione vor. Dazu tanzen Mareike Greb und Thomas Streipert aus Leipzig. Der Musikalisch-literarisch-kulinarischer Osterbrunch beginnt am 5. April im Luther-Gemeindehaus (Damaschkestr. 100a) um 10.00 Uhr.

Am Ostermontag, 5, April, gibt die Luthergemeinde (Damaschkestr. 100a) um 10.00 Uhr einen Musikalisch-literarisch-kulinarischer Osterbrunch. Nach einer Andacht und gemeinsamem Brunch stehen auf dem Programm:
11.15 Uhr "Liebesleid und Liebesfreud", Lieder und Texte zur wichtigsten Sache der Welt mit Uta-Nancy Wittenbecher – Sopran, Stefan Knoth – Klavier, Rudolf Conrad – Violine
17.00 Uhr Tanz und Musik aus dem Umfeld Martin Luthers mit einem europaweiten Querschnitt durch die weltliche Musik und Tänze zu Luthers Zeiten Ausführende sind: Martin Erhardt (Halle) – Blockflöten, Portativ; Claudia Hoffmann (Jena) – Barockvioline, Harfe; Nora Thiele (Berlin) – Perkussion, Colascione; Mareike Greb und Thomas Streipert (Leipzig) – Tanz Sehenswert und hörenswert für Kinder, Erwachsene, Eltern und Großeltern.