Internationale Wissenschaftler im Geiseltalmuseum

von 22. April 2009

Unter den fossilen Schätzen des Geistalmuseums der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale) befinden sich einmalige Fundstücke, die Wissenschaftler aus aller Welt nach Halle locken. Kustos Dr. Meinolf Hellmund konnte in dieser Woche gleich zwei an paläontologischen Forschungen interessierte internationale Wissenschaftler im Museum begrüßen.

An Primatenknochen stellte Prof. Dr. Dan Gebo aus Chicago, USA, von der Northern Illinois University, Dep. of Anthropology, vergleichende Untersuchungen an. Er interessierte sich für die Gattung Nannopithex, das ist eine Halbaffenart. Von diesen sehr kleinen nachtaktiven Tieren mit großen Augenhöhlen wurden im Geiseltal fossile Überreste gefunden. Die Knochen ihrer Füße sind zum Beispiel nur vier bis fünf Millimeter lang.

Noch bis Donnerstagmittag weilt Dr. Bent Lindow vom Geologischen und naturhistorischen Museum Kopenhagen, Dänemark, in Halle. Er vergleicht Fundstücke von Vogelfossilien aus dem Geiseltal, insbesondere des Palaeotis – das ist ein Verwandter des Straußes, mit Stücken der Sammlungen des Kopenhagener Museums. Im Geiseltalmuseum befindet sich von diesem seltenen Vogel ein vollständiges Skelett.

"Dass unsere Sammlungsstücke so große internationale Beachtung finden, freut uns sehr", sagt Hellmund. Seit dem Jahr 2000 haben 31 Forscher aus aller Welt an einzelnen musealen Fossilien der Tier- und Pflanzenwelt im halleschen Museum wissenschaftliche Untersuchungen für spezielle Projekte angestellt.