In den letzten Tagen landeten unzählige gleichlautende Mahnschreiben in den Briefkästen vieler Verbraucher.
Ein Mahnungs Büro Ries aus 30926 Seelze hat offensichtlich waschkörbeweise Schreiben mit Datum vom 05.09.2012 versandt und macht darin eine Forderung über 159,50 Euro geltend. Behauptet wird der Adressat habe sich 2010 telefonisch bei der “Euro Gewinner Zentrale” angemeldet.
Für einen Kostenbeitrag von 49 Euro monatlich habe man einem Vertrag über die Vermittlung von Gewinnspielen zugestimmt und müsste nun für drei Monate 147 Euro plus Mahnkosten und Auslagenpauschale zahlen. Ein aufgezeichnetes Telefonat sei der Rechtsnachweis, Mehrkosten und Unannehmlichkeiten werden angedroht, wenn nicht fristgemäß gezahlt würde.
Nach Auffassung der Verbraucherzentrale handelt es sich hier um einen plumpen Abzocktrick. Die im Mahnschreiben angegebene Telefonnummer ist die der Anwalts-Inkasso-Zentrale Osnabrück. Deren Rechtsanwalt Ingo Müller sorgte bereits vor kurzem mit einer ähnlichen Inkassowelle für Negativschlagzeilen. Er machte zweifelhafte Forderungen aus telefonisch abgeschlossenen Gewinnspieldiensten geltend und behauptete, dass Rechnungen nicht beglichen seien.
Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. rät, sich keineswegs von solchen Schreiben einschüchtern zu lassen. Zahlen muss nur derjenige, der am Telefon einen rechtsgültigen Vertrag geschlossen hat. Ist gar kein Vertrag zustande gekommen oder wurde er durch Täuschung untergeschoben, können Betroffene der Forderung schriftlich widersprechen. Einen Musterbrief gibt es in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale und im Internet unter www.vzsa.de zum Download.
Fragen rund um das Thema dubiose Rechnungsforderungen beantworten die Berater der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. in allen Beratungsstellen und am Verbrauchertelefon unter (0900) 1 775 770 (für 1,00 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend) montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr.
