Förderschüler-Beförderung: nur 5 Beschwerden

von 19. August 2010

Nach Angaben von Sozialdezernent Tobias Kogge habe es nur fünf Beschwerden von Eltern gegeben, deren Kinder nicht mehr den Weg mit dem Taxi zur Förderschule bezahlt bekommen. Die Stadt hatte zum Schuljahresanfang ein Landesgesetz so ausgelegt, dass nur noch körperliche und geistig behinderte Schüler auf diese Weise zur Schule gebracht werden, nicht aber Sprachheilschüler (HalleForum.de berichtete).

Nach Protesten, unter anderem vom Stadtelternrat, wurde eine Übergangslösung von einem halben Jahr initiiert. Ob die betroffenen Schüler danach weiter transportiert werden, ist unklar. Eine Entscheidung, ob die Kinder in der Lage sind, die Strecke allein zu bewältigen, trifft der Amtsarzt.

Wie Kogge erläuterte, werde einem Schüler der Sondertransport künftig definitiv nicht bezahlt. Er wohne weniger als zwei Kilometer von der Schule entfernt. Da greife, wie auch bei Grundschulen, die gleiche Regelung. Bei zwei weiteren Schülern hatten die Eltern die Transportnotwendigkeit damit begründet, dass Mutter und Vater voll berufstätig seien und deshalb das Kind nicht zur Schule bringen könnten. Bei einem weiteren Schüler sei der Weg so lang, dass er dreimal umsteigen müsse. Und deutliche Worte fanden Eltern in einem fünften Brief. Man zahle Biedermann eine Schwimmhalle, da könne man auch den Kindern die Fahrt zur Schule zahlen. Unklar ist aber, wie viele Schüler noch betroffen sind und deren Eltern sich nur aus Unwissenheit nicht gemeldet haben.

Ob auch tatsächlich alle nun vier betroffenen Schüler vom Amtsarzt die Transportbescheinigung bekommen, glaubt Kogge nicht. Von heute auf morgen will er die Eltern aber deshalb nun nicht auf die neue Situation los lassen. Stattdessen solle es die Übergangsregelung ermöglichen, den Weg zur Schule zu üben.