Halle saniert drei Schulen

von 18. November 2010

In Halle (Saale) steht die Sanierung weiterer Schulen an. Mehr als 17 Millionen Euro wird die Stadt dafür ausgeben. Mit 8,5 Millionen Euro, 4 Millionen davon Fördermittel der Europäischen Union, wird die Integrierte Gesamtschule (IGS) in der Adam-Kuckhoff-Straße auf Vordermann gebracht. 3,6 Millionen Euro fließen in die Grundschule am Heiderand im Carl-Schorlemmer-Ring. Für die Reil-Sekundarschule in der Ernst-Schneller-Straße stehen fast 5 Millionen Euro bereit. Dringend gemacht werden muss an allen Schulen etwas, Putz bröckelt von den Wänden, Räume sind gesperrt. Baustart ist 2012.

Alle Stadträte waren sich einig: alle drei Schulen sind dringend sanierungsbedürftig. Bildungs-, Finanz- und Vergabeausschuss haben der Millionensanierung zugestimmt, wenn auch zum Teil mit Enthaltungen.

Vor allem aus Reihen der Linken kam Kritik an der geplanten Umsetzung des sogenannten „Lebenszyklus-Projekts“. Ähnlich wie beim PPP-Projekt (Public Private Partnership), bauen und betreiben private Unternehmen die Einrichtung für 20 Jahre. 4,5 Millionen Euro könnten eingespart werden, erklärte die Stadt. Hendrik Lange (Linke) fügte hinzu, das von der Verwaltung vorgelegte Zahlenmaterial sei nicht ausreichend, um eine „so weitreichende Entscheidung“ zu treffen, auch wenn er froh sei, dass die Sanierung starten soll. Schließlich seien auch die PPP-Projekte nicht unumstritten. Lange regte stattdessen an, die Erfahrungen aus PPP für einen optimierten Eigenbau zu nutzen.

„Bei anderen Bauprojekten sind die Kosten gestiegen“, erklärte Bildungsdezernent Tobias Kogge. Dieses Problem habe man durch Lebenszyklus nicht, hier gehe das Risiko auf den Unternehmer über.

Auch Dieter Strech (Mitbürger), einst Schulleiter am Giebichenstein-Gymnasium, warb für die Umsetzung. Er habe als Schulleiter Erfahrungen mit PPP gemacht. Was die Stadt vorhabe, sei nur durch das Lebenszyklus-Projekt zu erreichen. Andreas Schachtschneider (CDU) erklärte, mit dem Bildungsausschuss habe man sich die betroffenen Schulen angeschaut. Deshalb müsste allen die Notwendigkeit klar sein. Er wies unter anderem auf die Missstände an der Turnhalle der Heiderand-Schule hin. Dass es bald losgeht mit dem Bau hofft auch SPD-Rat Karamby Diaby. „Jeder Tag Verzögerung geht auf Kosten der Schüler.“

Beschlossen wurde außerdem, dass bei der Bauplanung und Bauausführung die künftigen Nutzer – also Schüler und Lehrer sowie Elternvertreter – direkt einbezogen werden.

Der Stadtrat muss nächste Woche noch endgültig zustimmen.