Handwerkstag warnt: Finanzsituation des Mittelstandes droht sich zu verschlechtern

von 8. Februar 2013

„Wenn es Auftraggebern ermöglicht werde, den Leistungserbringer erst nach 30 oder 60 Tagen zu bezahlen, wird die Kapitaldecke vieler mittelständischer Betriebe schnell dünner“, so Schuster. Hier müsse die gute Praxis in Deutschland beibehalten werden: Handwerker und Dienstleister müssten weiterhin auf zeitnahe Bezahlung des Geleisteten bestehen dürfen. Zudem verschärften sich die Kreditkonditionen für die Unternehmen durch die neuen Bilanzierungsregeln für Banken (Stichwort: Basel III). Fremdkapital werde für kleine und mittlere Betriebe, deren Kreditwürdigkeit ohnehin meist schwächer eingeschätzt werde, infolge der neuen Risikobewertungsmaßstäbe der Banken deutlich teuer.

„Sogar eine Kreditklemme ist künftig nicht mehr ausgeschlossen“, warnt Schuster. Schuster fordert Maßnahmen, die Kapitaldecke und die Liquiditätslage des Handwerks zu stärken. Entlastung sei beispielsweise möglich, wenn die Betriebe die Sozialbeiträge für ihre Angestellten nicht mehr vorfällig, sondern nach Ablauf des Monats an die Sozialkassen überweisen müssten. Lockerungen im Insolvenzrecht, die die Zahlungsmoral untergraben könnten, erteilte Schuster ebenfalls eine klare Absage. „Der Schutz der Gläubiger muss weiterhin an erster Stelle stehen“, betont Schuster.