Saale-Kanal – teure Sackgasse oder Einstieg in den Elbausbau

von 20. Mai 2003

„Die SPD sollte sich nicht durch schlechte Ratgeber zum Bau des Saale-Kanals überreden lassen. Die falschen Zahlen, die von den Unterstützern des Kanals verbreitet werden, lassen schon die nächste Investitionsruine im Land erkennen. Schröder argumentierte mit einem Anstieg von 1,5 Prozent im Vorjahresvergleich beim Güterumschlag in Sachsen-Anhalt. Nach Angaben der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Iris Gleicke, wird der Bau aber erst durch eine Steigerung des Güteraufkommens auf dem Kanal um 10 Prozent von jetzt 170.000 t auf 1,7 Mio. t wirtschaftlich. Dabei wurde noch mit falschen Zahlen argumentiert. Der Güterumschlag betrug 2002 gerade mal 17.000 t. Es wäre also eine Steigerung um 10.000 Prozent notwendig! Derzeit befahren etwa 1,5 Schiffe die Saale. Selbst die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse lässt sich durch Schienentransport auffangen. Die Bahn bestätigte im Januar 2003, dass selbst die hohen prognostizierten Mengen bereits heute per Schiene transportiert werden können.“ Zu den Zusagen der ansässigen Firmen, ihre Gütertransporte auf den Kanal zu verlagern (derzeit 0,03% auf dem Wasser) erklärt der Landesvorsitzende: „Unternehmen nutzen den Wassertransport auch dann nicht, wenn das Saale-Problem nicht besteht. Der Bau eines Saale-Kanals (Tauchtiefe 2,5 m) macht ohne den anschließenden Ausbau der Elbe (Tauchtiefe 1,2 m) technisch keinen Sinn. Entweder wird also eine millionenteure Sackgasse erbaut, oder der Bau ist der Einstieg in den Elbausbau mit allen Folgen für die Ökologie und den Hochwasserschutz.“