Sinkt Sachsen-Anhalts Einwohnerzahl bis zum Jahr 2020 auf 2 Millionen?

von 4. März 2004

Die Behörde erarbeitete im Auftrag der Landesregierung und nach Abstimmung mit einem Interministeriellen Ausschuss die Bevölkerungsprognose für die drei kreisfreien Städte und 21 Landkreise. Ausgehend von der zurückliegenden Entwicklung der letzten drei Jahre wurde unter Berücksichtigung sich abzeichnender Veränderungen auf die zukünftige Bevölkerung geschlossen. Ergebnisse der 3. Regionalisierten Bevölkerungsprognose belegen, dass alle Kreise, allerdings unterschiedlich stark, von Verlusten gekennzeichnet sind. Die geringsten Verluste erwarten der Ohrekreis, der Saalkreis und die Landeshauptstadt Magdeburg mit 11,5 bis 13,5 Prozent. Besonders hart könnte es die südliche Hälfte Sachsen-Anhalts treffen. Die Landkreise Bitterfeld und Aschersleben-Staßfurt werden gegenüber dem Basisjahr 2002 bis 2020 allein 28 bzw. 27 Prozent ihrer Einwohner verlieren, die Stadt Dessau wird um 25 Prozent auf 59 900 Personen schrumpfen. Für die Kreisfreie Stadt Halle (Saale) rechnen die Statistiker bis 2020 mit einem Minus von 18,5 Prozent (44 200 Einwohner) und für die Landeshauptstadt Magdeburg von 13,5 Prozent (30 900 Einwohner). Falls diese Entwicklung eintrifft, wird Halle (Saale) ab dem Jahr 2012 den Status ?einwohnerreichste Stadt Sachsen-Anhalts? an Magdeburg abgeben müssen. Beide Großstädte könnten 2020 weniger als 200 000 Einwohner haben. Weit unter die 100 000-Marke werden die Landkreise Bitterfeld, Mansfelder Land und Aschersleben-Staßfurt fallen. Bei Eintreffen der Annahmen – zusammengefasste Geburtenziffer von 1,4 Kinder je Frau ab 2010, weiterer Anstieg der Lebenserwartung sowie nachlassende Wanderungsverluste ? sind deutliche Verschiebungen in der Altersstruktur zu erwarten. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (20 bis 65 Jahre) wird um 25 Prozent sinken während die 75-Jährigen und älteren um 40 Prozent ansteigen.