Aktuelle Umfragen sehen die Grünen in Sachsen-Anhalt bei 9 Prozent. Damit könnte ein Wiedereinzug in den Landtag gelingen. Darauf hofft auch der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir, der am Samstag anlässlich des Landesparteitages in der Händelhalle in Halle sprach. Sein Ziel Es müssen überall Grüne in den Landtag. Wir müssen die weißen Flecken beseitigen. Mit weißen Flecken meint er die drei Landtag, in denen die Grünen derzeit nicht vertreten sind. Sachsen-Anhalt ist darunter. "Wir werden uns nicht auf den Umfrageergebnissen ausruhen und die Leute weiter von unseren Inhalten überzeugen", sagte er.
Özdemir übte in seiner Rede harsche Kritik an der Bundesregierung. Man habe den Eindruck, Schwarz-Gelbe habe den Lobbyisten das Regieren überlassen. Beispiele seien die Pharma- und die Atompolitik. Er mahnte die Grünen, ihren Kern – also die Umweltpolitik – zu hüten. Die SPD habe ihren Kern mit der Hartz IV-Reform aufgeben. So etwas dürfe den Grünen nicht passieren.
Als Spitzenkandidaten wird die Landesvorsitzende Claudia Dalbert ins Rennen gehen. 47 von 58 Delegierten wählten sie auf Platz 1 der Landesliste. In ihrer Rede rief sie den Delegierten zu: "Ich möchte mit euch gemeinsam für mehr Gerechtigkeit kämpfen. Unser Konzept gegen Kinderarmut steht. Wir brauchen bessere Bildung und eine Kindergrundsicherung. Es kann nicht sein, dass die Kinder armer Eltern benachteiligt sind. Für ihre Eltern brauchen wir gute Arbeit, eine angemessene Existenzsicherung. Unser Land soll mit guten Bundesratsinitiativen bekannt werden." Auf Platz 2 der Landesliste wurde Christoph Erdmenger gewählt. Erdmenger wurde zudem auch zum Landesvorsitzenden gewählt, nachdem er beim letzten Parteitag durchgefallen war. Er setzte sich gegen Frank Leeb mit 31 zu 18 Stimmen durch.
Für Platz 3 kandidierten Conny Lüddemann (Dessau-Roßlau) und und Verena Wicke-Scheil (Börde). Bei der Wahl setzte sich die Dessauerin mit 36 von 57 Stimmen durch.
Um Platz 4 ging es für drei Bewerber – Sören Herbst (Magdeburg), Sebastian Striegel (Saalekreis) und Christian Ryll (Mansfeld-Südharz). Hier setzte sich Sebastian Striegel (33 Stimmen) durch.
Auf Platz 5 kam Dorothea Frederking (Magdeburg, 45 von 58 Stimmen), die in der Wahl gegen Verena Wicke-Scheil gewann.
Auf Platz 6 wurde Sören Herbst (30 Stimmen) gewählt. Er setzte sich gegen Roman Binder (Salzlandkreis), Jochen Dreetz (Burgenlandkreis) und Christian Ryll (Mansfeld-Südharz) durch.
Drei Wahlgänge mussten die Entscheidung um Platz 7 bringen. Es genügte letztlich eine einfache Mehrheit von 28 Stimmen für Verena Wicke-Scheil (Börde), die sich gegen ihre Kontrahentin Franziska Latta (Halle) durchsetzte.
Fünf Bewerber gab es um Platz 8. Hier erzielte im zweiten Wahlgang Dietmar Weihrich 28 von 53 Stimmen. Auf Platz 9 kam Franziska Latta mit 29 Stimmen, auf Platz 10 wurde Olaf Meister (Magdeburg), auf Platz 11 Dorothee Berthold (Burgenlandkreis) und auf Platz 12 Sebastian Lüdecke (Mansfeld-Südharz) gewählt.
