Assoziationsraum Wunderkammer

von 4. Mai 2015

Eine Wunderkammer ist ein Ort des Staunens, Entdeckens aber auch ein Ort der Ordnung und des Systematisierens. Bis zum 16. August zeigen 17 Alumni der Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein im Tandem mit ausländischen KünstlerInnen und GestalterInnen in der barocken Wunderkammer August Hermann Franckes und der darunterliegenden Ausstellungsetage im Historischen Waisenhaus Werke, die das Weltbild und Ordnungsprinzip historischer Wunderkammern in die Gegenwart holen. Zu einem Rundgang durch diese „zeitgenössische Wunderkammer“ lädt am Mittwoch, dem 6. Mai 2015 um 18 Uhr, die Kuratorin Professor Nike Bätzner ein.

Die Künstlerinnen und Künstler haben ein Standbein in Halle, wie die Emissäre Franckes, die vor 300 Jahren Objekte aus der ganzen Welt in die Wunderkammer Franckes schickten, und sie sind heute in der ganzen Welt unterwegs. Sie arbeiten am Royal College of Art in London, sie sind auf Ural-Motorrädern auf dem Landweg von Halle nach New York unterwegs, in renommierte Stipendienprogramme aufgenommen worden oder freischaffend tätig. Ihre Arbeiten entstanden in Auseinandersetzung mit internationalen Tandempartnern, von denen einige auf der Dokumenta in Kassel ausstellen konnten, andere, wie David Lynch oder Lars von Trier, berühmte Namen haben. Ihre Kunstwerke sind in der Ausstellung zu sehen. Die Führung erlaubt einen einzigartigen Einblick in die Entstehung der Werke, die in der Anordnung nach den historischen Ordnungsprinzipien Naturalia, Artificialia, Scientifica, Exotica, Memorabilia und Realia eine zeitgenössische Wunderkammer schaffen, die analog zur Kammer August Hermann Franckes neue Denkräume eröffnet.

Die Ausstellung wurde gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.