Die Böttichersche Porträtsammlung der Franckeschen Stiftungen

von 10. Juni 2012

 Am Dienstag, dem 12. Juni, um 18.30 Uhr, laden die Leopoldina und die Stiftung Moritzburg zu einem Vortrag im Rahmen der gemeinsamen Ausstellung „Das Antlitz der Wissenschaft“ ein. Zum Thema Porträts mit Versen – Die Böttichersche Porträtsammlung der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen spricht die Leiterin des Studienzentrums August Hermann Francke Dr. Britta Klosterberg. Vorgestellt werden druckgrafische Porträts von Gelehrten der frühen Neuzeit aus unterschiedlichen Wissensbereichen, die mit kommentierenden Sprüchen des Sammlers Jakob Gottfried Böttichers (1692-1762) versehen sind. Nahezu 13.000 Blätter umfasst die bedeutende Sammlung druckgraphischer Porträts, die der damalige Inspektor der Waisenhausbuchhandlung Jakob Gottfried Bötticher 1756 der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen vermachte. Diese Sammlung stellt für den heutigen Betrachter eine Quelle von besonderem kultur-historischen Reiz dar. Bötticher befestigte die Porträts einst auf größeren Papierbögen, die ihm Platz für selbst gedichtete Verse boten. Seine Dichtungen standen im direkten Bezug zum jeweils Dargestellten, waren in einfachen Paar- und Kreuzreimen verfasst und teilweise kalligrafisch aufwändig gestaltet. Die Porträtsammlung versammelt damit nicht nur Bildnisse historischer Persönlichkeiten der frühen Neuzeit, die mit den Attributen ihrer Gelehrsamkeit dargestellt sind, sondern vermittelt dem Betrachter zugleich, wie ein Zeitgenosse des 18. Jahrhunderts diese Personen sah und beurteilte. Der Vortrag findet in der Ausstellung “Das Antlitz der Wissenschaft” im Nordflügel der Moritzburg statt. Der Eintritt ist frei.