Halles nackte Tatsachen

von 15. November 2009

Bereits die 7. Auflage erlebt der Hallesche ErotiCCalender, der in den zurückliegenden Jahren meist unter einer bestimmten Thematik ausgerichtet war. Tummelten sich die vorjährigen Modele noch in einem mittelalterlichen Outfit, so präsentiert der diesjährige Kalender unter dem Motto „beauty vs. ruin“ dreizehn Aktmotive in Abrissruinen in der Raffineriestraße.

Die beiden Fotografen John Peru und Tom Frey reizte es, die jungen Frauen gleichzeitig mit dem maroden Charme von Industrieruinen einzufangen. So wurden die Models Anne, Yvonne, Steffi & Co. in den verfallenen Werkhallen ins Bild gesetzt. Dieser Kontrast von Vergänglichkeit und weiblicher Schönheit soll den Betrachter nachdenklich stimmen über die Zeit, die erbarmungslos läuft.

Der großformatige ErotiCCalender (60×42 cm) ist ein Doppelkalender: auf der einen Seite ein Aktkalender und auf der anderen Seite zeigt er Nachtaufnahmen von Halle. Nadine Wiesener und John Peru fotografierten z.B. den Bahnhofsvorplatz oder die Hochstraße am Franckeplatz zu nächtlicher Stunde. Diese Fotos sind ein schönes Alibi, den Kalender andersherum aufzuhängen, falls der Chef oder die Ehefrau im Zimmer auftauchen. Der elegante Schwarz-Weiß-Kalender ist ein Bestandteil des HALLEHautnah-Projektes (www.hallehautnah.de). Innerhalb dieses Projektes wurden bereits ca. 500.000 Postkarten produziert (kostenlos in den Kartenständern von Halle erhältlich) und 20 Ausstellungen durchgeführt.

Manfred Orlick

„7. Hallescher ErotiCCalender“

hallenser druck-medienverlag queis 2009, 13 Blatt, 19,90 €, ISBN 978-3-89013-227-3