Peter Sloterdijk über die ureigenste Aufgabe von Architektur

von 26. April 2010

Im Rahmen des Themenjahres "Halle verändert" ist der Philosoph Peter Sloterdijk im 5. Hallenser Gespräch am 30. April 2010 um 19.30 Uhr im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen zu Gast. Sloterdijk wird u.a. über die ureigenste Aufgabe von Architektur sprechen, die er in seiner "Sphären"-Trilogie (1998-2004) als solidarische Raumschöpfung beschreibt. Dafür ehrte ihn der Bund Deutscher Architekten im Jahr 2009 mit dem Preis für Architekturkritik und begründete die Wahl wie folgt: "Mit der Trilogie 'Sphären' hat Peter Sloterdijk den beseelten Raum als soziales Bindeglied der Gesellschaft wiederentdeckt. Der derzeitigen aufgeregten Debatte über den 'Style', in dem gebaut werden sollte, stellt er eine fundamentale Raumphilosophie gegenüber: Räume sind nicht als eine leere Abstraktion zu begreifen, sondern als gebaute Grundlage des menschlichen Zusammenlebens."

Der Philosoph, Fernsehmoderator, Kulturwissenschaftler und Essayist Peter Sloterdijk gehört zu den meist gelesenen deutschen Philosophen der Gegenwart. 1947 in Karlsruhe geboren, studierte er in München und Hamburg und arbeitet seit den 80er Jahren als freier Schriftsteller. Seit 2001 ist Sloterdijk zudem Rektor und Professor für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Kunsthochschule Karlsruhe.

Die Hallenser Gespräche finden zweimal jährlich in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalts statt und werden von Dr. Felix Leibrock, Theologe, Buchautor und Studienleiter an der Evangelischen Akademie in Wittenberg, moderiert. Gäste des Hallenser Gesprächs sind prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die entlang ihres persönlichen Werdegangs über das Wechselverhältnis von Glaubensfragen, theologischer Reflexion und politischem Handeln mit Felix Leibrock ins Gespräch kommen. Bisherige Gäste waren u.a. der langjährige Stiftungsdirektor Prof. Paul Raabe, der Publizist Alfred Grosser sowie der Unternehmer und streitbare Verfechter des bedingungslosen Grundeinkommens Götz Werner.