Zu Gast bei Halles Künstlern

von 20. September 2010

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Zahlreiche Künstler hatten am Wochenende ihre Ateliers und Werkstätten geöffnet und zu einem Blick hinter die Kulissen eingeladen. Hans-Rainer Rausch in der Ulestraße empfing die Gäste bei einem Glas Rotwein und selbst gebackenem Pflaumenkuchen. Hauptsächlich beschäftige er sich ja mit Lithografie, erklärte Rausch den Besuchern. Doch jetzt als Rentner wolle er sich auch wieder mehr der Malerei widmen. In seiner Werkstatt empfängt er über das ganze Jahr immer wieder Besucher, so auch Berufsschüler vom BBI und aus der Dreyhauptschule. Ihnen bringt er die Kunst des Druckens bei. Doch auch bekannte Namen gehen hier ein und aus. „Auch Willi Sitte war hier schon zu Gast“, so Rausch. Und den Besuchern konnte er auch einen Fund präsentieren. Auch einem Flohmarkt entdeckte ein Bekannter einen Kupferstich den Rausch natürlich sofort ausprobierte und druckte.

Aufwendig gestaltete Fenster von Kirchen und Jugendstilhäusern kennt man. Das ist das Metier von Annegrete Riebesel. In ihrer kleinen Werkstatt in der Karl-Liebknecht-Straße gestaltet sie Glas. So manches Exemplar fällt dann auch mal größer aus. Da liefere sie nur die Entwürfe und lasse diese in größeren Werkstätten herstellen. „Dazu fehlt mir hier einfach der Platz“, so die Künstlerin.

Auch aus Keramik lassen sich die verschiedensten Kunstwerke herstellen. Das bewies Thomas Löber-Buchmann im Mühlweg. Nicht nur Teller oder Schalen, auch Skulpturen lassen sich so gestalten. Zum ersten Mal dabei waren die Bildhauer Adelheid Fuss und Stefan Möckel sowie die Grafikerin Judith Weißig. Alle drei teilen sich Werkstätten und Ateliers in einem Hinterhof der Körnerstraße. Gestaltete Postkarten gab es hier zum Beispiel zu sehen.

Eines haben fast alle Künstler gemeinsam, auch wenn ihre Kunstwerke so unterschiedlich sind: sie waren alle an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein. Viele von ihnen kommen gar nicht aus Halle, sind aber hier hängen geblieben und haben sich in die Stadt verliebt. Wie die gebürtige Berlinerin Annegrete Riebesel. „Berlin iss mir zu jroߓ, erklärte sie in breitem Berlinerisch.