Kreyssig-Ausstellung in der Marktkirche

von 5. Oktober 2011

In der Marktkirche in Halle (Saale) wurde am Dienstagabend eine Ausstellung, die an das Leben und Wirken von Lothar Kreyssig erinnert, eröffnet.

Der 1898 im Flöha geborene frühere Präses der Synode der Kirchenprovinz Sachsen hatte als Vormundschaftsrichter unter anderem gegen die Ermordung von Menschen im Euthanasie-Programm der Nazis protestiert. Dabei erstattete er unter anderem Anzeige wegen Mordes, wurde daraufhin in den Ruhestand versetzt. Zudem versuchte das Regime, ihn in ein Konzentrationslager zu stecken.

Auch nach dem Ende des Dritten Reichs wandte sich Kreyssig gegen Ungerechtigkeiten, gründete in der damaligen DDR den Versöhnungsdienst Aktion Sühnezeichen. Auch die Aktionsgemeinschaft für die Hungernden, ein Vorläufer von Brot für die Welt, geht auf ihn zurück.

Im Rahmen der Ausstellung findet am 13. Oktober um 19:30 Uhr ein Podiumsgespräch zum Thema Kirche und Staatssicherheit in der 1950iger und 1960iger Jahren statt. Es diskutieren Uta Leichsenring, Leiterin der Außenstelle Halle des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und Axel Noack, Theologe an der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg und ehemaliger Bischof der Kirchenprovinz Sachsen.