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In einem halben Jahr sind Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt. Der Kampf um die Mandate hat begonnen. Neu dabei sind die Freien Wähler, die auf der zweiten Landesmitgliederversammlung am Samstag in Dessau-Roßlau die Wahlordnung einstimmig beschlossen. In 13 Wahlkreisen sitzen die Wählergemeinschaften schon in den Startlöchern. Bei den Freien Wählern hofft man, schnell alle 45 Wahlkreises besetzen zu können. Schließlich hätten Wählergemeinschaften bei den Kommunalwahlen ein Stimmenanteil von 20 bis teilweise 84,4% erreicht.

Die Freien Wähler wollen, so heißt es im Entwurf der politischen Zielstellungen, keine Berufspolitiker im Land mehr. Der Landtag soll demnach künftig nur noch aus nebenberuflich tätigen Abgeordneten bestehen. Auf diese Weise sollen die “Vollalimentierung” sowie “die üppigen Sonder-Altersversorgungen“ entfallen.

Den Ministerpräsidenten wollen die Freien Wähler direkt vom Volk wählen lassen. Zudem sollen die Quoten für Volksentscheide und Volksbegehren herabgesetzt werden. Die Wiederwahlmöglichkeiten von Listenkandidaten sollen auf zwei aufeinander folgende Legislaturperioden beschränkt werden. So solle “die Herausbildung einer bürgerfernen Berufspolitikerkaste” verhindert werden. “Wir wollen Landespolitiker, die den Bezug zur Lebenswirklichkeit behalten und den Dienst am Gemeinwesen, als einen Ehrendienst verstehen und nicht primär als Einkommensquelle“, so der Landesvorsitzende Mario Rudolf.

Auch wollen die Freien Wähler eine länderübergreifende Angleichung der Bildungsinhalte. Ziel solle es sein, ein einheitliches Bildungssystem auf Bundesebene zu schaffen.

Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung für Halle herausgegeben. Diese gilt bis Montagnachmittag 13 Uhr.

Die Wetterfrösche warnen vor kräftigem Dauerregen. Bis Montagnachmittag seien laut DWD bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. Allein bis Sonntagnachmittag sollen bis zu 40, bis Montagnachmittag dann weitere 40 Liter fallen.

Infolge des Dauerregens ist Hochwasser an Bächen und kleineren Flüssen sowie Überflutungen von Straßen möglich, warnt der DWD. Es könnten Erdrutsche auftreten.

Weil es bis Dienstag weiterregnen soll, ist im Anschluss mit einer weiteren Dauerregenwarnung zwischen 25 und 40 l/qm zu rechnen.

Aktuelle Umfragen sehen die Grünen in Sachsen-Anhalt bei 9 Prozent. Damit könnte ein Wiedereinzug in den Landtag gelingen. Darauf hofft auch der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir, der am Samstag anlässlich des Landesparteitages in der Händelhalle in Halle sprach. Sein Ziel “Es müssen überall Grüne in den Landtag. Wir müssen die weißen Flecken beseitigen.” Mit weißen Flecken meint er die drei Landtag, in denen die Grünen derzeit nicht vertreten sind. Sachsen-Anhalt ist darunter. "Wir werden uns nicht auf den Umfrageergebnissen ausruhen und die Leute weiter von unseren Inhalten überzeugen", sagte er.

Özdemir übte in seiner Rede harsche Kritik an der Bundesregierung. Man habe den Eindruck, Schwarz-Gelbe habe den Lobbyisten das Regieren überlassen. Beispiele seien die Pharma- und die Atompolitik. Er mahnte die Grünen, ihren Kern – also die Umweltpolitik – zu hüten. Die SPD habe ihren Kern mit der Hartz IV-Reform aufgeben. So etwas dürfe den Grünen nicht passieren.

Als Spitzenkandidaten wird die Landesvorsitzende Claudia Dalbert ins Rennen gehen. 47 von 58 Delegierten wählten sie auf Platz 1 der Landesliste. In ihrer Rede rief sie den Delegierten zu: "Ich möchte mit euch gemeinsam für mehr Gerechtigkeit kämpfen. Unser Konzept gegen Kinderarmut steht. Wir brauchen bessere Bildung und eine Kindergrundsicherung. Es kann nicht sein, dass die Kinder armer Eltern benachteiligt sind. Für ihre Eltern brauchen wir gute Arbeit, eine angemessene Existenzsicherung. Unser Land soll mit guten Bundesratsinitiativen bekannt werden." Auf Platz 2 der Landesliste wurde Christoph Erdmenger gewählt. Erdmenger wurde zudem auch zum Landesvorsitzenden gewählt, nachdem er beim letzten Parteitag durchgefallen war. Er setzte sich gegen Frank Leeb mit 31 zu 18 Stimmen durch.

Für Platz 3 kandidierten Conny Lüddemann (Dessau-Roßlau) und und Verena Wicke-Scheil (Börde). Bei der Wahl setzte sich die Dessauerin mit 36 von 57 Stimmen durch.

Um Platz 4 ging es für drei Bewerber – Sören Herbst (Magdeburg), Sebastian Striegel (Saalekreis) und Christian Ryll (Mansfeld-Südharz). Hier setzte sich Sebastian Striegel (33 Stimmen) durch.

Auf Platz 5 kam Dorothea Frederking (Magdeburg, 45 von 58 Stimmen), die in der Wahl gegen Verena Wicke-Scheil gewann.

Auf Platz 6 wurde Sören Herbst (30 Stimmen) gewählt. Er setzte sich gegen Roman Binder (Salzlandkreis), Jochen Dreetz (Burgenlandkreis) und Christian Ryll (Mansfeld-Südharz) durch.

Drei Wahlgänge mussten die Entscheidung um Platz 7 bringen. Es genügte letztlich eine einfache Mehrheit von 28 Stimmen für Verena Wicke-Scheil (Börde), die sich gegen ihre Kontrahentin Franziska Latta (Halle) durchsetzte.

Fünf Bewerber gab es um Platz 8. Hier erzielte im zweiten Wahlgang Dietmar Weihrich 28 von 53 Stimmen. Auf Platz 9 kam Franziska Latta mit 29 Stimmen, auf Platz 10 wurde Olaf Meister (Magdeburg), auf Platz 11 Dorothee Berthold (Burgenlandkreis) und auf Platz 12 Sebastian Lüdecke (Mansfeld-Südharz) gewählt.

Am Freitagmorgen sind am Steintor an der Ecke zur Ludwig-Wucherer-Straße ein Kleintransporter und eine Straßenbahn zusammengestoßen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Allerdings kam es zu Stau, weil die Straßenbahn die Kreuzung blockierte.

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Das Bruttoinlandsprodukt, der Wert aller hergestellten Waren und Dienstleistungen, ist in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr 2010 preisbereinigt um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Das ist der drittschlechteste Wert in ganz Deutschland, nur Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit 0,6 Prozent haben noch schlechtere Werte vorzuweisen. In Deutschland wuchs das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 3,1 Prozent und im Durchschnitt der Neuen Bundesländer ohne Berlin um 2,2 Prozent. Darüber informierte das Statistische Landesamt in Halle (Saale).

Sachsen-Anhalt hatte im 1. Halbjahr 2010 ein geringeres Wachstum als im Bundesdurchschnitt, es hatte jedoch auch zur Halbjahresrechnung 2009 mit – 5,6 Prozent einen geringeren Rückgang als im Durchschnitt Deutschlands (- 6,8 Prozent) aufzuweisen. Insbesondere jene Bundesländer, die im 1. Halbjahr 2009 besonders große Rückgänge hatten, erscheinen jetzt mit hohen Wachstumsraten bei der Entwicklung des Bruttoinlandproduktes in Deutschland.

Ursache für die zurückhaltende Entwicklung des Bruttoinlandproduktes Sachsen-Anhalts im ersten Halbjahr 2010 waren u. a. die Rückgänge im Baugewerbe sowie im Handel. Zusätzlich haben diese Wirtschaftsbereiche in Sachsen-Anhalt einen höheren Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung als im Durchschnitt Deutschlands. Aber auch Wirtschaftsbereiche mit einer positiven Entwicklung wie z. B. das Verarbeitende Gewerbe und die Energie- und Wasserversorgung wiesen Ergebnisse unter der bundesdurchschnittlichen Entwicklung auf.

Nominal wird für Sachsen-Anhalt eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgewiesen. Deutschland sowie die neuen Bundesländer ohne Berlin verzeichneten Zuwächse von 4,0 bzw. 3,0 Prozent.

Schon wieder gab es in der A14-Baustelle zwischen Halle-Trotha und Löbejün einen Unfall. Gegen 1.15 Uhr verunglückte ein mit Fliesen beladener Sattelzug. Der LKW war zu schnell unterwegs und kippte um. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Autobahn musste jedoch über Stunden gesperrt werden, ausgelaufenes Öl musste beseitigt werden.

In den letzten Wochen kam es in dieser Baustelle mehrfach zu schweren Unfällen.

Derzeit wird der Mühlweg saniert, das alte Pflaster kommt raus. Doch nicht der gesamte Mühlweg wird gemacht. Der Bereich zwischen Bernburger Straße und Ludwig-Wucherer-Straße bleibt unsaniert. Es gibt keine Fördermittel aus dem Konjunkturpaket.

Darüber informierte Baudezernent Thomas Pohlack im Hauptausschuss. „Auch für die Magdeburger Straße haben wir keine Mittel bekommen.“ Pohlack begründet die Entscheidung damit, dass die Stadt vom Land aufgefordert worden sei mehr Projekte zu beantragen als Gelder bereit standen. Dadurch sind nun beide Projekte hinten runter gefallen. Beim Mühlweg wurde zudem angezweifelt, dass der neue Belag tatsächlich den Lärm maßgeblich reduzieren kann.

Am Samstag ist es endlich soweit. Nach einer nicht enden wollenden Vorbereitungszeit startet der aktuelle Landesmeister von Sachsen-Anhalt in die neue Basketball-Saison. Zum Regionalligaauftakt empfängt der Delphi USV Halle in der Uni-Sporthalle am Weinbergweg die BG Zehlendorf aus Berlin. Spielbeginn ist am Samstagabend 19:00 Uhr.

Der Delphi USV Halle startet das Projekt Regionalliga unter dem Motto „Alles Neu“. Die erste Änderung gab es bereits im Frühsommer, als Florian Pätzolt den Trainerposten von Hans-Jürgen Pertus übernahm. Zeitgleich wurde auch der Vertrag mit dem neuen Namenssponsor Restaurant Delphi unterzeichnet. Somit spielen die Hallenser in der Regionalliga jetzt unter dem Namen Delphi USV Halle. Der nächste Schritt für Trainer Florian Pätzolt und Team-Manager Demetrios Papaleonidas war die Aufstellung einer konkurrenzfähigen Mannschaft für die neue Spielzeit.

Als erstes konnte man mit Thomas Mähne einen erfahrenen Center verpflichten, der bereits über langjährige Regionalliga-Erfahrung verfügt. Auf der Aufbauposition holte sich der USV sich Verstärkung mit Eric Kasper, welcher letztes Jahr beim BC Anhalt Dessau aktiv war.

Die letzten beiden Zugänge sind die Flügelspieler Marcus Krüger (MBC II. ) und Philipp Jalass (BBC Halle). Krüger, der vor zwei Jahren mit der zweiten Mannschaft vom MBC den Landespokal von Sachsen-Anhalt holte und ein wichtiger Baustein in der damaligen ersten Regionalligamannschaft war, soll vor allem von außen für Gefahr sorgen. Philipp Jalass, welcher letzte Saison in der Oberliga von Sachsen-Anhalt für den BBC Halle unterwegs war und zuvor für die NBBL-Mannschaft von Paderborn aktiv war, ist vor allem für seine Reboundstärke bekannt.

Offen ist noch die die Verpflichtung von Marcus Brambora. Der Aufbauspieler der BSW Sixers würde laut der lokalen Presse gerne für die Saalestädter auflaufen und es gab auch schon erste Gespräche mit Coach Florian Pätzolt darüber. Die endgültige Entscheidung darüber soll in den nächsten Tagen fallen.

Nach einer ordentlichen Vorbereitung und dem Sieg in der ersten Runde des BVSA-Pokals gegen die Baskets aus Wolmirstedt steht am Wochenende mit der BG Zehlendorf gleich ein harter Prüfstein ins Haus. Die Zehlendorfer gehören wahrscheinlich zu den stärksten Teams der Liga, auch wenn es dort einige personelle Veränderungen gab. Das sieht auch Trainer Pätzolt so: „Also ich denke, dass die Zehlendorfer eine gute Mannschaft sind. Sie haben eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Die meisten von Ihnen spielen schon lange in den Regionalligen und waren früher auch schon in der 2. Liga aktiv.“ Trotzdem rechnet sich der USV-Coach durchaus Chancen aus:
“Wir wollen das erste Spiel natürlich gewinnen, auch wenn Zehlendorf wohl favorisiert in die Partie geht. Aber wir haben ebenso gute und erfahrene Spieler in unseren Reihen und unsere jungen Spieler wollen sich unbedingt in dieser Spielklasse beweisen.

Personell hat der USV bis auf Aufbauspieler Thomas Gronwald und Center Stefan Mähne alles an Bord. Die einzig schlechte Nachricht ist der Ausfall von Stefan Mähne, der nach seiner schweren Verletzung wohl während der ganzen Saison fehlen wird.

Mit zwei Mitarbeitern fing 1999 alles an. Heute arbeiten mehr als 100 Menschen für Scil Proteins. Am Freitag wurde die Firma auf dem halleschen Weinberg Campus als Unternehmen des Monats ausgezeichnet. „Von Null auf Hundert in elf Jahren – was bei Autos ein Fall für die Werkstatt wäre, ist bei Scil Proteins eine echte Erfolgsgeschichte“, so Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff.

Das Unternehmen hatte erst kürzlich einen Vertrag mit dem Pharmariesen Roche zur Herstellung eines Mittels gegen Herzinfarkt abgeschlossen, das weltweit verkauft werden soll. „Auch dies ist ein Beleg für das sehr gute Entwicklungspotenzial der heimischen Biopharma-Branche", meint Haseloff.

Der Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt brauche mehr von diesen mutigen Jungunternehmern. Deshalb setze das Land auf die Förderung innovativer und wachstumsstarker Gründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Haseloff verwies auf die Hochschulgründernetzwerke und die Programme ego.-START, ego.-PLUS und ego.-BUSINESS, mit denen wachstumsstarken Gründern unternehmerische Starthilfe gegeben wird.

Scil-Proteins-Geschäftsführerin Dr. Ulrike Fiedler unterstrich: „Ohne die Aktivitäten des Landes Sachsen-Anhalt beim Aufbau und der Entwicklung unseres Unternehmens wären weder unsere Medikamentenforschung noch unsere Produktion auf dem Niveau, auf dem wir heute erfolgreich arbeiten. Ebenso trug diese finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt mit zur Schaffung der nunmehr über 100 Arbeitsplätze bei."

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Am kommenden Freitag ist auf dem Weinberg Campus Baustart für ein neues Solarforschungszentrum des Fraunhofer Instituts. Insgesamt 47 Millionen Euro wird der Neubau des Fraunhofer CSP kosten, später sollen hier 35 Jobs entstehen. Im Modultechnologiezentrum des Fraunhofer CSP sollen mit Hightech-Geräten wie dem Laminator neue Konzepte für die Solarindustrie entwickelt werden.

Bereits am Donnerstag ging nur weniger Meter entfernt das neue Forschungszentrum “SiLi-nano®” in Betrieb. Hier sollen Anwendungen entwickelt werden, in denen Silizium in Kombination mit Licht zum Einsatz kommt. Der Bund fördert die Einrichtung in den kommenden fünf Jahren mit 6,5 Millionen Euro. Die Forscher wollen unter anderem Solarzellen besser machen.

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Besuchern im Technischen Rathaus fallen sie auf, Mitarbeitern sowieso: die blauen Brandmeldeanlagen sind überklebt. “Außer Betrieb” steht dran. Und das wird wohl noch eine Weile so bleiben. Denn obwohl die Stadt nur Mieter in den Gebäude ist, muss sie für die Reparatur aufkommen, ebenso wie für kaputte Aufzüge. Und gerade ist ja das Geld für Reparaturen alle. “Der alte Mietvertrag ist unglücklich formuliert”, meinte Bürgermeister Thomas Pohlack.

Eine Gefahr für Mitarbeiter und Besucher soll aber nicht bestehen. Die Anlage sei nur hausintern und nicht mit der Feuerwehr verbunden, so Pohlack. Die muss weiterhin ganz klassisch per Telefon angerufen werden.

Auf ihrer Ortsversammlung haben die Linken am Mittwochabend Hendrik Lange als Direktkandidat für den Wahlkreis 37 mit den Bereichen Heide-Nord und Süd, Trotha, Gesundbrunnen und südliche Innenstadt gewählt. 44 Delegierte stimmten für den 33-Jährigen, zwei waren dagegen und zwei enthielten sich.

Lange sitzt bereits für die Linken im Landtag. Bei der letzten Wahl war er über die Landesliste eingezogen und will nun das Direktmandat holen. Das gewann vor vier Jahren der CDU-Kandidat Marco Tullner, der ebenfalls wieder antritt. Außerdem geht hier die SPD-Stadtvorsitzende Katja Pähle ins Rennen.

Lange ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie der Sprecher seiner Partei für Hochschul-, Wissenschafts- und Technologiepolitik.

Am Samstag wollen die Linken dann beim Stadtparteitag Vertreter für die Landesversammlung zur Aufstellung der Landesliste zur Landtagswahl 2011 wählen. Außerdem bestimmt der Stadtverband die Delegierten für die Landesparteitage der Jahre 2011 und 2012.

Damit die Ausgaben beim Bau des Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Zentrums in der Emil-Abderhalden-Straße nicht weiter steigen, will das Land bei der Bauausführung sparen. So wird beispielsweise die Bibliothek kleiner. Denn würde das Land das Unizentrum so realisieren wie einst geplant, während deutlich mehr als die zur Verfügung stehenden 52 Millionen Euro nötig. Von 7 Millionen Euro ist die Rede.

Nach der CDU wenden sich nun auch die Grünen im Stadtrat gegen Abstriche beim GSZ. Stattdessen fordert die Fraktion eine vollständige und denkmalschutzgerechte Ausführung. „Die Universität braucht bessere Arbeitsbedingungen für die Geisteswissenschaften, also muss der Bau des GSZ zeitnah auf Basis der ursprünglichen, umfassenden Pläne am Standort der ehemaligen landwirtschaftlichen Fakultät beginnen“, so Dietmar Weihrich, Vorsitzender der Fraktion. „Falls die Mittel für eine vollständige Umsetzung der Pläne nicht ausreichen, sollte das Vorhaben schrittweise umgesetzt werden. In einer ersten Bauphase könnten dann wichtige zentrale Einrichtungen wie die Bibliothek im uneingeschränkten Umfang gebaut werden. Anstatt die denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen landwirtschaftlichen Fakultät abzureißen, sollte die Sanierung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.“

Einen entsprechenden Antrag hat die bündnisgrüne Ratsfraktion für die kommende Ratssitzung gestellt: Ziel ist es, im für die Universität optimalen Umfang zu bauen, statt das Vorhaben qualitativ erheblich einzuschränken. Ein derartiger Kompromiss hätte zwar eine spätere Fertigstellung des Gesamt-Komplexes ‘Geisteswissenschaftliches Zentrum’ zur Folge, auch weil die zusätzlichen Mittel noch eingeworben werden müssten. Dietmar Weihrich ist aber der Meinung, dass es zur abschnittsweisen Realisierung keine Alternative gibt. „Der Baubeginn würde nicht weiter verzögert, die dringend benötigte Bibliothek würde in angemessener Größe kommen und es würde kein unflexibler Komplex unterhalb des Bedarfs der Universität entstehen – es bliebe Platz für spätere Erweiterungen. Und aus Sicht der Stadtentwicklung bliebe auf diesem Wege das reiche architektonische Erbe des Geländes erhalten.“

Allerdings: zu sagen hat der Stadtrat nichts, er kann nur Willensbekundungen abgeben. Das Land ist Bauherr und Genehmigungsbehörde zugleich. Allenfalls im Landtag gäbe es noch eine minimale Chance. Doch andere Stadträte umtreibt eher andere Sorgen. “Man sollte schleunigst beginnen”, so ein Stadtrat, der die Befürchtung äußerte, andernfalls könnte das Unizentrum gar nicht mehr gebaut werden.