210.000 Sachsen-Anhalter ohne Job

von 31. März 2011

Die offiziellen Arbeitslosenzahlen in Sachsen-Anhalt sind im März gesunken. Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt habe eingesetzt, begründete der Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius, die aktuellen Zahlen. Demnach haben 150.300 Männer und Frauen in Sachsen-Anhalt keinen Job, 7.000 weniger als im Februar und 21.800 weniger als vor einem Jahr. Die geringste Arbeitslosenquote ist für die Landkreise Börde mit 9,2 Prozent und Jerichower Land mit 10,7 Prozent ermittelt worden. Die höchsten Quoten verzeichneten die Landkreise Stendal mit 15,7 Prozent und Mansfeld-Südharz mit 15,8 Prozent. Halle liegt mit seiner Quote von 12,5 Prozent genau im Landesdurchschnitt, 13.933 Hallenser waren im März arbeitslos.

Allerdings sind in der gesetzlich offiziellen Quote keine Arbeitslosen enthalten, die krank gemeldet sind, sich in Weiterbildungsmaßnahmen oder Ein-Euro-Jobs befinden. Dieser sogenannte Faktor der Unterbeschäftigung liegt bei 210.888 Personen, im Februar waren es noch 217.130. Viele Menschen in Sachsen-Anhalt gehen zwar arbeiten, verdienen aber so wenig das sie noch Leistungen vom Amt brauchen. Den aktuellen Statistiken zufolge gibt es 241.520 erwerbsfähige Hilfebedürftige, 39.509 beziehen Arbeitslosengeld. Hinzu kommen 70.328 nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige, das sind zumeist Kinder in den Hartz IV-Familien.

Vor allem die Einstellungen in witterungsabhängigen Berufen hätten zugelegt, sagte Agenturchef Senius. „Auch die Beschäftigungsentwicklung liegt im positiven Trend, erreicht aber nicht den ostdeutschen Durchschnitt.“ Private und öffentliche Arbeitgeber meldeten dem Arbeitgeber-Service der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter im März 5.000 (gg. Vorjahr: +800 bzw. +19,5 Prozent) freie Stellen am ersten Arbeitsmarkt. Sowohl in den Fertigungs- als auch in den Dienstleistungsberufen wurden mehr Arbeitskräfte als im Vorjahr gesucht. Besonders gefragt waren Verwaltungs- und Büroberufe, Schlosser und Mechaniker, Verkehrsberufe, Waren- und Dienstleistungskaufleute, Soziale und Gesundheitsdienstberufe, Bauarbeiter, Technische Berufe und Elektriker.

Die Beschäftigung in Sachsen-Anhalt erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht. Dieser Zuwachs blieb unter dem ostdeutschen Durchschnitt. Im Januar 2011 waren 741.100 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 1,1 Prozent mehr als im Januar 2010. Der Zuwachs geht zu großen Teilen auf das Konto der Zeitarbeitsbranche und anderer wirtschaftsnaher Dienstleistungen, aber auch das Verarbeitende Gewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen, die Bauwirtschaft, Handel und Instandhaltung legten zu.

Mitte März waren 13.800 junge Erwachsene arbeitslos gemeldet (gg. Vormonat: -700; gg. Vorjahr: -3.500). Die Jugendarbeitslosigkeit blieb also weiter deutlich unter Vorjahr. Über 1.700 arbeitslose junge Menschen wurden in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt und fast 1.500 mit Arbeitsmarktinstrumenten gefördert. Damit wurden sie abhängig von ihrer konkreten Situation durch die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter unterstützt, sich beruflich flexibel zu verhalten.