6. Internationale Monstronale Filmfestival in Halle ist vorbei

6. Internationale Monstronale Filmfestival in Halle ist vorbei
von 17. April 2018

Ergänzt wurde das Repertoire durch den kuratierten Länderfokus Animationsfilme aus Polen. Die Festival-Klammer bildeten zwei Langfilme: Der Dokumentarfilm Original Copy – Bollywood ist unser Leben und der Woody Allen Klassiker „The Purple Rose of Cairo. Abgerundet wurde das Programm durch Workshops-Angeboten für Schülerinnen und Filmemacherinnen, sowie die Festival-Party.

Die Gewinner des Shortdocs-Wettbewerbs

Am Donnerstagabend, den 12.04.2018, wurden im Puschkinhaus die Preisträger des Shortdocs-Wettbewerbes gekürt. Neun dokumentarische Kurzfilme buhlten dabei um die Stimmen der Jury und des Publikums.

Der mit 600 Euro dotierte Jurypreis ging an den Filmemacher Samuel Pattey aus der Schweiz, der mit seiner animierten Dokumentation „Travelogue Tel Aviv“ die Jurymitglieder Dr. Steffi Ebert, Medienwissenschaftlerin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Thomas Jeschner, Produzent von Sunday Filmproduktion und Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer IMWS überzeugte. Patteys Film basiert auf Eindrücken, die er während seines Auslandssemesters in Tel Aviv gesammelt hat. Die Jury zeigte sich begeistert: „Der Film ist ein facettenreicher Animadoc über ein Leben in Extremen. Eine Reise, die Lust auf mehr macht und die dramaturgische und gestalterische Möglichkeiten des Genres klug einsetzt.“

Den mit 400 Euro dotierten Publikumspreis gewann der chinesische Filmemacher Hu Jinghuan mit seinem Film „Yiyis moving castle“, in dem er eine alleinerziehende Taxifahrerin begleitet, die ihr dreijähriges Kind täglich, häufig auch nachts, mit zu ihrem Arbeitsplatz nehmen muss.
Beide Preise wurden vom science2public e.V. gesponsert.

Die Gewinner des Kinderfilmwettbewerbs „Wilde Welten“

Beim Kinderfilmwettbewerb am Freitagvormittag, den 13.03.2018, ging der mit 500 Euro dotierte Jurypreis an Bastiaan Schravendeel mit seinem Animationsfilm „Scrambled“. Im Film verpasst die 19-jährige Esra ihren Zug und vertreibt sich die Zeit, indem sie auf ihrem Smartphone spielt. Doch dann gewinnt plötzlich etwas anderes ihre Aufmerksamkeit: Ein alter Zauberwürfel.
Die sechsköpfige Kinderjury aus der Heideschule begründete ihre Wahl für den niederländischen Film wie folgt: „Der Film zeigt, dass es auch andere Dinge gibt als ein Handy.“

Die begeisterten Schülerinnen und Schüler wählten als Gewinner des mit 300 Euro dotierten Publikumspreises den Animationsfilm „Stone Wings“ von den argentinischen Filmemachern Francisco Cerchiara und Sofia Gariazzo. Der Film handelt von Kid, einem kleinen Mädchen, das von einem Monster aus dem Wald heimgesucht wird. Eines Tages entschließt sich Kid, diesem nachzulaufen.
Die Preisgelder für den Kinderfilmwettbewerb wurden von der HWG, Robert Lacroix und Sunday Filmproduktion gesponsert.

Die drei Gewinner des Internationalen Wettbewerbs

Am Samstagabend, den 14.042018, fand als Höhepunkt des Festivals der Internationale Wettbewerb im Puschkinhaus statt bei dem insgesamt drei Preise vergeben wurde. Zehn Filme hatten die Chance auf einen dieser Preise und die Jury bestehend aus Franka Sachse, Filmemacherin und Dozentin für Animation in Weimar und Kassel, Daniel Herrmann, künstlerischer Leiter der Werkleitz Gesellschaft und Alina Cyranek, Filmemacherin, die Qual der Wahl.
Der erste Preis, dotiert mit 900 Euro, ging an den Animationsfilm “Flower Found!” von Jorn Leeuwerink aus den Niederlanden, dessen Platzierung die Jury wie folgt begründete: “Ein vermeintlich niedlicher Kinderfilm hält uns einen Spiegel vor: Kein Hinterfragen, kein Differenzieren, schnelles Urteilen. Der erste Preis geht an einen Film, der in einer naiven Ästhetik politische Dimensionen aufzeigt”.

Der zweite Preis in Höhe von 700 Euro ging an die Filmemacherin Kiana Naghshineh und ihren Animationsfilm “Augenblicke”. Hierzu die Begründung der Jury: “Der Film erzählt virtuos, extrem präzise und kurz – 3:45 Minuten in Bildern und Bildfolgen die Gefühlswelt einer Betroffenen.”
Der dritte, mit 500 Euro dotierte Preis ging ebenfalls in die Niederlande, an den Filmemacher Jan van Gorkum für seinen Spielfilm “Game Night”, von der Jury beschrieben als “Eine pointiert inszenierte Humoreske, die uns in geschickten Spielzügen zum unerwarteten Ziel führt”.
Die Preisgelder des dritten Wettbewerbs wurden von der HWG, Rademacher Immobilien und Dr. Michael Glatzel bereitgestellt.

Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern des 6. Monstronale Festivals

Festivalleiter Christian Schunke vom Plan 3 e.V. zeigte sich angesichts des erfolgreichen sechsten Festivals äußerst zufrieden und gestärkt, für die anstehende Konzeption der siebten Ausgabe.

(Fotos: Monstronale Filmfestival)