Landesverdienstorden für Genscher

von 8. September 2010

Der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher erhält den Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt. Ministerpräsident Wolfgang Böhmer wird Genscher die Auszeichnung am Samstag verleihen.

Genscher wurde 1927 in Reideburg – heute ein Ortsteil von Halle/Saale – geboren. Nach dem Abitur studierte er in Halle/Saale und Leipzig Jura und Volkswirtschaftslehre. 1952 verließ er die DDR. Von 1969 bis 1974 war er Bundesinnenminister, von 1974 bis 1992 Außenminister. Er unterzeichnete den Zwei-plus-Vier-Vertrag im September 1990. Der „Architekt der deutschen Einheit“ habe sich über viele Jahre hinweg in außerordentlicher Weise um die Entwicklung Sachsen-Anhalts verdient gemacht, heißt es in der Begründung. Er engagierte sich unter anderem besonders beim Aufbau der Franckeschen Stiftungen zu Halle und bei der Förderung des Goethe-Theaters in Bad Lauchstädt. Damit habe er einen herausragenden Beitrag zum verbesserten Ansehen des Landes Sachsen-Anhalt im internationalen Rahmen geleistet.

Ebenfalls ausgezeichnet wird der 1927 in Halle (Saale) geborene Ernst Schubert. Nach seinem Abitur 1946 studierte er Altphilologie, Kunstgeschichte und Philosophie an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg. 1953 folgte die Promotion, 1965 die Habilitation. Als Denkmalpfleger nahm er an bedeutenden Grabungen, u.a. in Quedlinburg, Magdeburg und Halberstadt, teil. Er setzte sich für den Erhalt und die Pflege von Kirchenbauten ein. Von 1977 bis 2002 war er Domherr und Dechant der Vereinigten Hochstifte Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz. Als Kunsthistoriker habe er sich weit über die Landesgrenzen hinaus besondere Verdienste bei der Bewahrung des kulturellen Erbes erworben.