ver.di kritisiert Überbelegung und mangelhafte Personalausstattung im Maßregelvollzug Bernburg

von 25. Oktober 2014

Statt der vorgesehenen 179 Plätze sind bis zu 199 belegt. Die Folge ist eine dramatisch hohe Krankenquote, die wiederum zu noch schlechterer Personalbesetzung führt. Ein Teufelskreis. Damit ist eine vernünftige Therapie oftmals unmöglich. Ein „Anti-Gewalt-Training“ kann zurzeit noch immer nicht angeboten werden. Unhaltbare Zustände! Besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass das Land hier die Sparschraube noch weiter anziehen und die Anzahl der Fachkräfte weiter reduzieren will. Wie der Maßregelvollzug dann noch seinem Auftrag ordentlich nachkommen soll, bleibt das Geheimnis der Landesbürokraten.“

Betriebsratsvorsitzender Matthias Stattek ist ebenso verärgert über die Situation und hat errechnet, dass der ständige Personalmangel im Monat bis zu 40 Verstöße gegen die Dienstplanordnung nach sich zieht. Er fordert ein Umdenken beim Land.

„Wer will, dass die hohen therapeutischen Anforderungen an den Maßregelvollzug umgesetzt werden, der muss auch das dafür nötige Fachpersonal bereit stellen. Im Augenblick ist das leider nicht der Fall“, so die Einschätzung von Stattek.