Filmische Vorboten der Wende

von 22. Oktober 2009

“Schritte zur Freiheit” heißt ein aktuelles Projekt in Halle (Saale) anlässlich des 20jährigen Mauerfall-Jubiläums. Unter dem Motto "Winter adé — Filmische Vorboten der Wende" beteiligt sich auch das Lux-Kino am Zoo an dem Veranstaltungsreigen zum Herbst 89. Gezeigt werden Filme aus Osteuropa und Deutschland. Die im letzten Jahrzehnt des Kalten Kriegs, entstandenen Werke sind nicht nur kritische Zeugnisse der Erstarrung überholter, politischer Systeme, sondern vermitteln vielmehr eine Ahnung des kommenden Wandels und Umbruchs. Verbindendes Element der Beiträge ist die große Sensibilität, mit der die Filme die Befindlichkeit in der jeweiligen Gesellschaft festhalten und ihre Hoffnung auf eine politische Öffnung.

Zur Eröffnung am 26. Oktober um 20.15 Uhr mit dem Film WINTER ADÉ ist die Regisseurin Helke Misselwitz zu Gast. Sie gehört zu den wichtigsten Filmemachern der letzten DEFA-Generation. Bereits während der Studienzeit fallen ihre filmischen Übungen auf, aber erst 1988 kann sie mit der Dokumentation WINTER ADÉ( 1988) nationale Anerkennung erzielen. Die Gesprächsführung an diesem Abend übernimmt Marcel Schwerin von der Werkleitz-Gesellschaft, der selbst aus dem Regiefach kommt.

Zunächst hieß es angefragt: Doch auch Michael Klier hat schließlich zugesagt. Der mehrfach preisgekrönte Regisseur stellt seinen Film ÜBERALL IST ES BESSER, WO WIR NICHT SIND (zuletzt im Lux mit dem Film ALTER UND SCHÖNHEIT). Die Gesprächsführung für die Veranstaltung am 28.10. um 18 Uhr hat Peter Zorn von der Werkleitz-Gesellschaft.

Das komplette Programm finden Sie auf Seite 2:

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WINTER ADÉ
DDR 1988; R: Helke Misselwitz, 115 Min.
Angreifbar und unverblümt sprechen Frauen unterschiedlichen Alters und
gesellschaftlicher Zugehörigkeit von ihren Hoffnungen, Sehnsüchten und
Unzufriedenheiten. Vor dem Background ostdeutscher Landschaften und
Architekturen — der Dok-Film begibt sich auf die Reise von Zwickau bis
an die Ostsee — entsteht ein unmittelbarer Eindruck des Lebens und der
Atmosphäre in der DDR — ein Jahr vor dem Einsturz. Zu Gast am 26.10.
Helke Misselwitz, Gesprächsleitung Marcel Schwerin
.
ÜBERALL IST ES BESSER, WO WIR NICHT SIND
BRD 1988; R: Michael Klier; 78 Min.; D: Miroslav Baka, Marta Klubowicz,
Michael Krause
Warschau — West-Berlin — New York, Leben in der Fremde als
Normalzustand. Der Traum des jungen Jerzy aus Warschau ist die
Übersiedlung nach New York. Der komplizierte und illegale Weg in den
"Goldenen Westen" führt erst einmal nach West-Berlin.. Als er Ewa, die
er kurz vor seiner Abreise kennen gelernt hat, wiedertrifft, findet er
für kurze Zeit aus seiner Resignation hinaus. Jerzy verliebt sich in Ewa
und beisammen genießen sie einige wenige Augenblicke des Glücks. Aber
Jerzy hat sein Ziel noch immer nicht aus den Augen verloren. "Voller
schwarzem Humor, poetisch und pragmatisch, von Trauer und einer
aberwitzigen Hoffnung gehalten, wie seine Protagonisten." (Heike Kühn)
Michael Klier ist am 28.10. zu Gast, Gesprächsleitung Peter Zorn
(Werkleitz-Gesellschaft).

PROGRAMM BIS ZUM 7.11.2009

Montag, 26.10. 20.15 Uhr WINTER ADÈ
als Gast Regisseurin Helke Misselwitz, Gesprächsleitung: Marcel Schwerin

Mitwoch, 28.10. 18.00 Uhr ?BERALL IST ES BESSER; WO WIR NICHT SIND
als Gast ist Regisseur Michael Klier angefragt, Gesprächsleitung: Peter
Zorn (Werkleitz-Gesellsch.)

Sonntag, 01.11., 18:00 Uhr FILME DER HFF "KONRAD WOLF"

Montag, 02.11. 18.00 Uhr EXPERIMENTALFILM-PROGRAMM
als Gast ist Regisseur Tom Werner angefragt, Gesprächsleitung Peter Zorn
(Werkleitz)

Dienstag, 03.11 20.15 Uhr JADUP UND BOEL

Mittwoch, 04.11. 22.30 Uhr FILME DER HFF "KONRAD WOLF"

Donnerstag, 05.11. 22.30 Uhr EXPERIMENTALFILM-PROGRAMM

Freitag, 06.11. 18.00 Uhr WINTER ADÉ

Samstag, 07.11. 18.00.Uhr JADUP UND BOEL