Halle hat neuen Operndirektor

von 10. August 2009

Die Speranza in „L'Orfeo“, der Polinesso in Händels „Ariodante“ und der Kanzler in „Halle.Julia.1202“ – als Sänger ist Axel Köhler dem halleschen Opernpublikum bereits bestens bekannt. 1987 debütierte er als Countertenor in der Saalestadt. Doch künftig lenkt er als Operndirektor auch die Geschicke des Hauses. Köhler wird Nachfolger von Joel Revelle. Sofort zu hundert Prozent ins Zeug legen kann sich Köhler aber noch nicht. Immerhin stehen für den 49jährigen „Admeto“ von Händel in Leipzig, die "Zauberflöte" in Innsbruck und die "Gräfin Mariza" an der Staatsoperette Dresden auf dem Programm.

Auf die Bühne bringen will Köhler in Halle Händels erste Oper „Almira“. Vielleicht darf man sich darauf in der Saison 2010/11 freuen. In der bald anlaufenden Spielsaison steht erst einmal „Blume von Hawaii“ von Paul Abraham in Köhlers Inszenierung auf dem Programm. Und auch Händels barocken Zeitgenossen wird sich Köhler zuwenden. Damit dürfte er mit Generalmusikdirektor Karl Heinz Steffens auf einer Linie liegen, der ein festes Grundrepertoire mit beispielsweise deutschen und italienischen Standards wie Puccini-, Mozart- und Verdi-Opern am halleschen Opernhaus aufbauen will. Daneben will Köhler auch verstärkt Koproduktionen eingehen.

Freilich bringt der neue Posten auch neue Aufgaben mit sich. Und so wird Köhler wohl künftig deutlich seltener als Sänger zu erleben sein. Nur noch kleinere Ausnahmen solle es geben. Liebhaber seiner Stimme sollten sich deshalb in dieser Spielsaison Carl Orffs „Carmina Burana“ vormerken, wo der 49jährige die Rolle des Schwans inne hat.

Unbedarft tritt Köhler aber keineswegs den Posten an. Schon vor 9 Jahren konnte er mit Monteverdis „L'incoronazione di Poppea“ sein Regiedebüt in Halle feiern. Umjubelt seine Inszenierung von Händels „Rodrigo“.

Laut MZ will Köhler übrigens weiterhin als "Gesicht der Oper nach Innen und Außen wahrgenommen werden". Man darf gespannt sein.