Landesmuseum untersucht Massengrab aus Lützen

von 23. März 2012

379 Jahre waren sie im Boden versteckt. Archäologen des Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) gingen aber neben der Via Regia bei Lützen gezielt auf Suche und wurden tatsächlich fündig. Sie entdeckten ein Massengrab aus der Schlacht bei Lützen des Dreißigjährigen Kriegs. In einem komplizierten Verfahren wurde ein 55 Tonnen schwerer Block geborgen, in zwei Teile gesägt und im November ins Labor nach Halle gebracht.Am Freitag nun stellte Landesarchäologe Harald Meller zusammen mit Archäologin Susanne Friedrich den Fund vor, an dem die Forscher gerade behutsam Millimeter für Millimeter freilegen. Knapp 30 Zentimeter unter der Erdoberfläche lagen bereits die ersten Knochen. Die Pflüge der Bauern taten in alle den Jahren allerdings ihre Arbeit und beschädigten zumindest die oberen Skelette. Mindestens zwölf Leichen wurden bereits entdeckt, doch es können in dem Lehmblock noch mehr Knochen warten. Ein Jahr lang werden die Untersuchungen nach Angaben des Archäologen Olaf Schröder dauern.Und was passiert später mit den Funden? Harald Meller kann sie sich als Exponate in einer Ausstellung vorstellen. „Europa hat die härteste und längste Kriegsgeschichte aller Kontinente“, sagte er. Mit der Ausstellung könne man ein Zeichen gegen Krieg setzen.Der 30jährige Krieg hat allein in der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 rund 9.000 Opfer gefordert.