Musik hinterfragt und Sonderkonzert im Händelhaus

von 11. April 2011

Am Mittwoch, dem 13. April 2011 um 19:30 Uhr, steht im Händelhaus in Halle (Saale) ein Vortrag ganz im Zeichen der diesjährigen Händel-Festspiele und ihrer dramaturgischen Reihe „Dresdner Barock“ an. Mit dem Titel „Pellegrino è l'uomo in terra informiert Dr. habil. Gerhard Poppe über Johann Adolf Hasses italienische Oratorien. Hasse war ab 1733 Hofkapellmeister in Dresden.

Das italienische Oratorium des 18. Jahrhunderts hat bis heute keinen guten Ruf. „Geistlicher Opernersatz für die Fastenzeit“ – so oder ähnlich lautet die verbreitete Klassifizierung. Demgegenüber bieten die acht von Johann Adolf Hasse (1699-1783) von 1734 bis 1750 für den sächsisch-polnischen Hof in Dresden komponierten Oratorien wegen ihrer Verbreitung, aber auch wegen der Schönheit ihrer Musik eine sinnvolle Möglichkeit, nach den Voraussetzungen und Besonderheiten dieser Gattung zu fragen.

Gleichzeitig rückt damit ein Komponist ins Blickfeld, dessen gesamteuropäischer Ruhm im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts den aller seiner Kollegen überstrahlte. Auch als Hasses Opern von den Bühnen verschwunden waren, behielten seine Oratorien noch bis zum Ende des 18. Jahrhundert ihren Platz im Musikleben. Der Eintritt ist frei.

Am Donnerstag, dem 14. April 2011, um 19 Uhr findet im Händel-Haus ein Sonderkonzert statt. Das Ensemble Concerto Zanni präsentiert Werke u. a. von G. F. Händel, J.-M. Leclair, H. Purcell, D. Buxtehude und J. G. Graun. Das im Ensemblenamen enthaltene Zanni steht für die Kurzform des italienischen Giovanni und gleichzeitig für die archetypischen Figuren der Commedia dell'arte, die „Zanni“. In ihren facettenreichen Charakteren, wie dem naiven melancholischen Pierot oder dem gewitzten Arlecchino, entsprechen sie den Affekten in der Musik.