Ultras machen Furore

von 21. September 2009

Für Skandale ist das Thalia Theater bekannt. Sei es eine abgesetzte Premiere, weil man sich um die Aufführungsrechte nicht bemüht hatte. Oder die (preisgekrönte) Inszenierung „Opferpopp“.

Doch jetzt muss sich das Theater-Team, allen voran Intendantin Annegret Hahn, heftige Vorwürfe gefallen lassen. Da ist gar hinter den Kulissen von einer Uminszenierung die Rede. Grund ist das Stück “Ultras”. Im Vorfeld groß gefeiert, immerhin stehen hier Fußballfans als Laiendarsteller mit auf der Bühne. Doch das in dem Stück “Juden-Jena” ohne Konsequenzen vorkommen darf und auch andere (je nach Sichtweise) rechte Sprüche kommen, ließ die Emotionen hoch kochen.

Und auch die Politik beschäftigt sich nun. Immerhin gibt es nicht wenige, die die unbequeme Thalia-Intendantin loshaben wollen. Ein erster Schritt, denn damit einher gehen soll – so die Pläne einiger Räte – die Schließung der Thalia Theaters und die Integration in die Kulturinsel.

Doch soweit ist man noch nicht. Und so wird erst einmal nur geschimpft. Lange Diskussionen habe man in der Fraktionssitzung hinter sich, erklärte Ute Haupt, Geschäftsführerin der Links-Fraktion im Stadtrat von Halle, gegenüber HalleForum.de. Am Ende stand eine Erklärung des Fraktionsvorsitzenden. “Ein Theaterstück, welches offensichtlich unreflektiert die Meinung der "Ultras" der HFC-Fußballszene verbreitet, in dem offener Antisemitismus erklärt wird, gehört nicht in diese Stadt. So darf ein Theaterstück nicht aufgeführt werden”, so Bodo Meerheim. Man fordere den Regisseur, die verantwortliche Intendantin und die Verantwortlichen der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle auf, die Intensionen und öffentlichen Wirkungen dieses Stückes zu klären. “Bis dahin sollten die Verantwortlichen überlegen, ob das Stück ausgesetzt werden sollte.”