Halle im Jahr 2030

von 11. Juli 2009

(ens) Zu einer Zeitreise in die Zukunft wird an diesem Wochenende im ehemaligen Hauptsitz der Halleschen Mitteldeutschen Bau AG (HMB) in der Magdeburger Straße 27 in Halle (Saale) eingeladen. Am Samstag und Sonntag jeweils von 15 bis 21 Uhr sind in der ersten Etage die Ergebnisse des Studienprojekts "IBA 2015 – Perspektiven des Stadtumbaus" zu sehen. Studenten der Geographie vom Institut für Geowissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) habe für die Schau Ziele und Projekte des IBA-Prozesses reflektiert und eigene Visionen entwickelt. Die Studierenden blicken dabei in die Zukunft. Bis ins Jahr 2030 reichen die Ideen und Vorstellungen.

“Auszeit und Zeitreisen“ haben die Studenten ihr Projekt auf der Salineinsel in Halle getauft. Einige IBA-Ideen der Stadt wie Science Center, Stadthafen oder Umgestaltung des Saline-Bades haben die jungen Leute mit einbezogen und konkret weiterentwickelt, aber auch eigene Projekte mit eingebracht. Das von Weitem sichtbare Speichergebäude soll 2017 zur Jugendherberge “Salzkristall” mit 70 Betten werden, im benachbarten Sophienhafen soll das Jugendherbergsschiff ankern. Auf den Freiflächen daneben entstehen Sportplätze und ein Zeltplatz. Die leerstehenden Industriegebäude unweit des Gasometers sollen, so stellen es sich die Geo-Studenten vor, einmal von der Kunsthochschule Burg Giebichenstein genutzt und zum Künstlerhaus mit Ateliers und Werkstätten umgebaut werden. Vielfältige Nutzungen mit Eisbahn, Kino und Disco sind für das Gasometer vorgesehen. Ebenfalls entstehen sollen auf ehemaligen Industriebrachen ein Labyrinth und der Elisabethpark. Alle Projekte sind in einer Art “Zeitkapsel” zu erleben. Beginnend mit dem Jahr 2009 endet die Reise im Jahr 2030 mit einem Film.

Das IBA-Projekt “Glaucha” ist mit dem Titel “Stimmen und Medien: Kommunikationsstrategien für Glaucha” umrissen. Zu sehen ist ein Film über das bisher erreicht und das (vielleicht) geplante. Besucher können in der Ausstellung in einer Glaucha-Zeitung aus dem Jahr 2015 blättern. So ist in einem Bericht aus dem Jahr 2014 zu lesen, dass die Hochstraße abgerissen wird. Zugleich solle entschieden werden, ob man die Waisenhausmauer wieder aufbaut. 2015 haben es dann auch die Franckeschen Stiftungen geschafft: sie sind Weltkulturerbe. Am Steg entsteht ein Kinderspielplatz, die Sanierung der historischen Häuser schreitet voran und immer mehr Studenten ziehen nach Glaucha.

Die Studenten haben auch über den Tellerrand hinausgeschaut. “Interventionen und Essenzen: Homöopathie in Köthen” berichten von homöopathischen Leitsätzen in der Köthener Stadtplanung. Samuel Hahnemanns Arbeitsplatz als stadtplanerische Interpretation ist aufgestellt. Und mit dem Stethoskop können die Besucher die Stadtplanung “erhören”. Auch mit Magdeburg haben sich die Studierenden beschäftigt. “Wasserlagen und Hilferufe: An der Elbe in Magdeburg” heißt das Projekt. Und was so entstehen könnte (einiges steht sogar schon) ist auf einem Modell der Landeshauptstadt mit Wissenschaftshafen und den weiteren Elblandschaften zu sehen. In Magdeburg zeigt sich auch die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung, immerhin hatte die Landeshauptstadt zu Ausstellungseröffnung am Freitag auch eine Vertreterin der Stadtplanung nach Halle geschickt. Ganz anders die Saalestadt. Die Verwaltung glänzte durch Abwesenheit.

Wer also einmal in die Zukunft blicken möchte, kann dies jetzt am Wochenende von 15 bis 21 Uhr in der Magdeburger Straße 27. Die Ausstellung entstand zusammen mit der InnerCity-Galerie.