Totensonntag in Halles Kirchen

von 19. November 2010

Der Ewigkeitssonntag oder Totensonntag ist in der evangelischen Kirche in Deutschland ein Gedenktag für die Verstorbenen. Als letzter Sonntag vor dem ersten Advent beendet er das Kirchenjahr. Am Ewigkeitssonntag ist es üblich, Friedhöfe zu besuchen und Gräber zu schmücken. In Gottesdiensten wird der im vergangenen Kirchenjahr Verstorbenen gedacht und in Gebeten der Hoffnung um Auferstehung Ausdruck verliehen. Zu musikalischen Gottesdiensten, Andachten und Konzerten zum Ewigkeitssonntag wird auch in Halle eingeladen.

In der Pauluskirche (Rathenauplatz) erklingt im Gottesdienst um 10.00 Uhr die Bachkantate 140 "Wachet auf ruft uns die Stimme". Unter der Leitung von KMD Andreas Mücksch musizieren Chor und Orchester der Paulusgemeinde und als Solisten Sophie Klussmann (Sopran) und Gerd Volgel (Bass).

Die Chöre Landsberg und Laurentius führen mit Orchester und den Solisten Sara Mengs (Sopran), Lena Traupe (Alt), Christian Wiebeck (Tenor) und Robert Lehmann (Bass) in gleich zwei Musikalischen Andachten eine Messe von Johann Christoph Altnickol, von Johann Michael Bach „Halt, was du hast“ und „Bestelle dein Haus“ von Boxberg auf. Diese ‚Musik zum Ewigkeitssonntag‘ erklingt unter der Leitung von Gerlind Ullrich am Samstag, 20. November, um 16.00 Uhr in der Landsberger Kirche und am Sonntag, 21. November, um 17.00 Uhr in der St. Laurentius-Kirche in Halle (Am Kirchtor 2).

Bereits am Samstag erklingt in der Kirche im Diakoniewerk (Advokatenweg 1) um 18.30 Uhr in einer Musikalischen Vesper „Musik für Saxophon und Orgel“.

In der Kröllwitzer Petruskirche (An der Petruskirche 3) ist am Sonntag um 17.00 Uhr ein Liederabend mit Biblischen Liedern von Antonin Dvořák und Romanzen für Klavier von Robert Schumann zu erleben. Tom Zierenberg (Bariton) wird am Klavier von Jürgen Pfüller begleitet.

Andachten zum Ewigkeitssonntag werden unter anderem gehalten
– auf dem Stadtgottesacker um 14.00 Uhr
– auf dem Nordfriedhof um 15.00 Uhr
– auf dem Südfriedhof um 14.30 Uhr
– auf dem Gertraudenfriedhof um 14.00 Uhr
– auf dem Neustädter Friedhof gibt es um 14.00 Uhr ein Posaunenblasen
– einer Andacht auf dem Trothaer Friedhof St. Briccius um 14.00 Uhr schließt sich um 14.30 Uhr eine „Orgelmusik zur Besinnung“ in der Kirche an

In allen Kulturen, Religionen und Konfessionen nimmt das Totengedenken einen wichtigen Platz ein und gehört zum menschlichen Zusammenleben. Allerdings lehnten die Reformatoren den katholischen Seelenkult ab und schafften das Allerseelenfest (2. November) in den evangelischen Kirchen ab. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen ordnete 1816 an, jeweils am letzten Sonntag des Kirchenjahres, dem letzten Sonntag vor dem 1. Advent, der Verstorbenen zu gedenken. Dieser Feiertag wurde schnell von anderen evangelischen Landeskirchen übernommen, der Totensonntag ist also in gewisser Weise das evangelische Gegenstück zur Feier von Allerseelen.