Fotoshow an der Ratshof-Wand

von 9. November 2011

Am 27. Oktober war „Welttag des Audiovisuellen Erbes“. Auch das Stadtarchiv in Halle (Saale) wollte sich mit einer Aktion daran beteiligen. Doch der Bombenfund am Steinweg und die folgende Evakuierung verhinderten das.

Am 10. November wird nun ein neuer Versuch gestartet. Aus dem dunklen Magazin heraus wird das Licht der Erkenntnis von 17:30 Uhr bis 20:30 Uhr an die Wand des Ratshofs projiziert. Gezeigt werden 530 Bilder des halleschen Lehrers und Fotografen Gottfried Riehm (1858– 1928). Der Hobbyfotograf schuf um die Jahrhundertwende eine beeindruckende fotografische Bestandsaufnahme der Entwicklung der Stadt Halle während der Gründerzeit kurz vor und nach der Jahrhundertwende. Die erhalten gebliebenen Glasplatten sind zum Teil schon in einem sehr schlechten Zustand. Typische Schadensbilder wie das Aussilbern und Stockflecke vermindern trotz fachgerechter Lagerung die Bildqualität zusehends. Deshalb wurden alle Platten digitalisiert und sind nur noch als digitales Abbild nutzbar.

Das hallesche Stadtarchiv übernimmt, sichert und präsentiert audiovisuelle Medien. Dazu gehören über 153.000 Fotos, Dias, Filme, Tonbänder, Schallplatten, Video- und Musikkassetten usw. Vor allem der Bereich der visuellen Medien, der Fotos, Negative und Dias, wird stark nachgefragt, ist aber auch stark gefährdet. Um der Hauptaufgabe des Archivs, dem Sichern und Nutzbarmachen, nachzukommen, werden schon seit elf Jahren diese Bestände sukzessive digitalisiert, um die Originale vor Beschädigung zu schützen und eine benutzerfreundliche Bereitstellung im Haus, aber auch im Internet zu ermöglichen. Bisher wurden 35.500 visuelle Medien digitalisiert.