Nouveaux Auteurs im Thalia Theater in Halle

von 9. Mai 2012

 Französisch wird es bis Sonntag in Halle. Bis zum 13. Mai veranstaltet das Thalia Theater zum neunten Mal die französische Woche “Nouveaux Auteurs” in Halle. Dieses kleine Festival, welches sich zum Ziel gesetzt hat die vielfältige Szene zeitgenössischer Dramatik aus Frankreich vorzustellen, bietet wieder einmal Stücke die Potenzial haben in die nachfolgende Spielzeit aufgenommen zu werden. Mittelpunkt des Festivals sind Lesungen neuer französischer Dramatik, in deutscher Sprache, sowie Publikumsdiskussionen mit den Autoren in verschiedenen Cafés der Stadt. Dazu gehören der “Rote Horizont”, der “Kaufmannsladen”, “Haus und Hof”, der “Roten Salon” und die “Goldenen Rose”. Auch in den Ausstellungsräumen der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und im gotischen Gewölbe der Moritzburg finden Lesungen statt, ebenso wie in einigen Schulen der Stadt.  Französisches Flair verbreitet auch die südfranzösische Band “Slash Gordon” mit einem Konzert im Objekt 5 am Samstag den 12. Mai um 22 Uhr. Sie sind Schauspieler, Musiker, Komponisten und teilen eine gemeinsame Leidenschaft: Sie übersetzen Texte in Ton, mit einem Wort, „traduction sonore“. Zusammengeführt durch ein erstes gemeinsames Bühnenprojekt im Rahmen ihres langjährigen Engagements in der 1996 von der vielbeachteten Bühnenautorin Claire Rengade gegründeten Lyoner Theatertruppe Craie, setzen die Mitglieder von Slash Gordon die durch und durch musikalisch angelegten Bühnentexte von Rengade gekonnt und einfallsreich ins Werk. Aber auch Theaterarbeiten anderer zeitgenössischer Autoren gehören mittlerweile zum Repertoire der Gruppe. Ihre Auswahl des zu vertonenden Materials ist dabei so vielseitig wie ihre musikalischen Inspirationen: Moderne Klassik, Jazz-Blues, Noise und freie Improvisation gehören genauso dazu wie Ausflüge in Oper, Slam und Chansonparodie. Am Anfang jedoch steht bei Slash Gordon immer der einzelne Text. Ihm auf den Leib geschrieben, die Musik, mal frenetisch und leidenschaftlich, mal fragil und eindringlich. Und schnell ist nicht mehr zu entscheiden, wer von beiden, Text oder Ton, die Geschichte erzählt.   Premiere feiert am 9. Mai um 20 Uhr eine deutsch-französische Schauspielcrew mit dem Stück “Chimären. Das Ballett der Versehrten Chimères. La valse des écorchés”. Pamela Dürr und Sylvain Levey haben sich der Herausforderung eines Stückes zu vier Händen gestellt. Jenseits von nationalen Stereotypen nehmen sie das universelle Thema „le monstre/das Monstrum“ unter die Lupe. Hier präsentiert sich wahrhaftig und scheinbar Monströses dem Blick der Anderen und hinterfragt unsere Wahrnehmung von Normalität. Ein zweisprachiges Experiment zwischen Zirkus, Theater und Cabaret, mit einer deutschfranzösischen Schauspielercrew auf die Bühne gebracht von Anne Contensou. In Zusammenarbeit mit dem Théâtre de la Tête Noire in Saran / Orléans, wo das Stück am 24. und 25. Mai mit vier weiteren Vorstellungen in die zweite Runde geht. Zudem lädt der Fachbereich Romanistik der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg zu einem Übersetzungsworkshop mit Autorenbegegnung.