“Da steht eine Burg überm Tale…”

von 10. März 2011

“Das ist die fröhliche Saale, das ist der Giebichenstein” schallte es am Donnerstagnachmittag von den Klausbergen ins Saaletal hinab. Einst saß hier der Dichter Joseph von Eichendorff und schrieb sein heute jedem Hallenser bekannte Gedicht “Da steht eine Burg überm Tale”, damals noch ohne Musik (die kam erst später dazu) und unter dem Titel “Bei Halle”.

Eichendorff genoss die Aussicht. Und rund 50 Hallenser taten es ihm am Donnerstagnachmittag gleich. Von der Eichendorff-Bank aus blickten sie fröhlich singend ins Saaletal hinab. Anlass war Eichendorffs 223. Geburtstag. Der romantische Dichter kam am 10. März 1788 in oberschlesischen Lubowitz zur Welt. Dort geriet er zu Zeiten des Eisernen Vorhangs in Vergessenheit, wie im Rahmen der Feierstunde zu erfahren war, sein Grab war verwildert. Doch heute erinnert man sich auch in Polen an Eichendorff, das Grab ist gepflegt und auch viele Deutsche pilgern hier hin. Es ist gar ein kleiner Wettbewerb entstanden, welche Mühle er wohl “Im kühlen Grunde” meint. Und sein einstiges Schloss, heute verfallen, soll auch wieder aufgebaut werden. Dafür werden Spenden gesammelt.

Seinen Abschluss fand die Feierstunde ganz traditionell mit Mohn- und Streuselkuchen nach schlesischer Art.