Geriatrie-Tag in der Diakonie Halle

von 3. März 2010

Der fünfte landesweite Geriatrietag findet am 5. und 6. März im Diakoniekrankenhaus statt. Organisiert wurde er von der Klinik für Geriatrie in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Geriatrie Sachsen-Anhalt. Halle ist erstmals Austragungsort der Veranstaltung. Der erste Tag steht im Zeichen der ärztlichen Weiterbildung. Dazu werden rund 150 Mediziner aus dem gesamten Bundesland erwartet. Der zweite Tag ist als Patiententag gedacht: Auf die Gäste wartet am Samstag, 6. März, ab 10 Uhr ein breit gefächertes Programm mit praktischen und lebensnahen Informationen rund um das Thema Älterwerden.

„Ältere Menschen sind seit Jahren die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe“, sagt Dr. Sabine Reuter, Chefärztin der Klinik für Geriatrie am Diakoniekrankenhaus. Deshalb gewinnt die Frage, wie man möglichst gesund älter werden kann, zunehmend an Bedeutung. Eine wichtige Grundlage dafür sind eine positive Lebenseinstellung, die aktive Teilhabe am Leben und soziale Kontakte. All diese Dinge können helfen, älteren Menschen ihre Selbständigkeit und ihre Alltagskompetenz möglichst lange zu erhalten. Nicht jeder schafft das aus eigener Kraft. Aus diesem Grund erhalten die Gäste des Patiententages von 10 bis 14 Uhr im Foyer des Diakoniekrankenhauses, Advokatenweg 1, Anregungen und lebensnahe Informationen, was sie selbst für sich und ihren Körper tun können und welche Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten es bei typischen Erkrankungen des Alters gibt.

„Viele Leute wissen nicht, dass es die Geriatrie als medizinisches Fachgebiet überhaupt gibt“, sagt Chefärztin Reuter. Sie wird laienhaft oft als Altersmedizin bezeichnet. Ein Begriff, der eigentlich zu kurz gefasst ist. „Die Spezialität der Geriatrie ist die Behandlung der Erkrankungen älterer Menschen in Verbindung mit umfangreicher Rehabilitation“, so Sabine Reuter. „Ziel ist es dabei immer, den oft an mehreren Diagnosen leidenden Patienten ihre Alltagskompetenz zu erhalten oder wiederherzustellen. Kurz gesagt: Eine Pflegebedürftigkeit zu verhindern.“

Auszüge aus dem Programm finden Sie auf Seite 2:
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Der Patiententag startet um 10 Uhr mit einem Vortrag zum Thema „Krafttraining – Was kann und darf der ältere Mensch“. Referent ist der Therapieleiter der St. Rochus Kliniken in Bad Schönborn (Baden-Württemberg). Um 11 Uhr spricht Frank Kießling vom Berufsförderungswerk Halle zum Thema „Kann Licht heilen?“ Darüber hinaus hält ab 11.45 Uhr Dr. Sabine Reuter einen Vortrag über „Demenz – Schicksal oder Herausforderung“.

Zwischen 10 und 14 Uhr führen Mitarbeiter der Geriatrischen Tagesklinik durch die frisch renovierte Einrichtung im Diakoniekrankenhaus sowie durch zwei Geriatrische Stationen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich über die Angebote der Gedächtnisambulanz zu informieren. Diese Einrichtung besteht seit 2008 und ist in ihrer Form die einzige dieser Art in der Region.

Außerdem demonstrieren Köche in einer Schauküche, wie man Nahrung möglichst gesund zubereitet und was bei Menschen mit Schluckstörungen besonders zu beachten ist. Wer möchte, kann im Aufenthaltsraum der Geriatrischen Tagesklinik an einem Gedächtnistraining teilnehmen. Zwei Gedächtnistrainerinnen der AOK demonstrieren Übungen, mit denen man zu Hause problemlos sein Gedächtnis schulen kann. Dabei können sich die Gäste verschiedenen Aufgaben widmen. Zum Beispiel Überkopf-Lesen, Rückwärts-Buchstabieren oder Spiegelschrift-Lesen.