Die frühen Jahre – Konkrete Kunst aus Zürich

von 2. März 2012

 In Zusammenarbeit mit der Rob. S. Gessner Kunststiftung, Altendorf (Schweiz) präsentiert die Werkschau bis 29. April mit über 40 Arbeiten Bilder, Zeichnungen, Scherenschnitte, Collagen und Skizzen des Künstlers aus den 1920er bis 1940er Jahren. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Schweizerischen Botschaft in Deutschland. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Die Stadt Zürich gilt seit der Mitte des 20. Jahrhunderts mit Max Bill, Richard Paul Lohse, Leo Leuppi, Johannes Itten, Camille Graeser, Fritz Glarner und Verena Loewensberg als eine Hochburg der konkreten Malerei.  Inmitten von Zürich schafft auch Robert S. Gessner ein großartiges Werk. Beteiligt am kulturellen Leben der Stadt, leistet er seinen Beitrag: unterrichtet an der Kunstgewerbeschule, hält Vorträge für den Graphikerverband und im Club Bel Etage, pflegt Freundschaften, engagiert und interessiert sich politisch, musiziert – und im Stillen zeichnet und malt er.  Die Suche Gessners nach einem gangbaren Weg, auch nach Vorbildern, ist in frühen Werken auf kleinem und kleinstem Format zwischen 1926 und 1930 sichtbar. Auffällig sind dabei Anklänge an Arbeiten von Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer. In den 1930er Jahren entstehen Gessners erste Ölbilder in kubistischer Art, die ebenfalls Bezüge zum Konstruktivismus am Bauhaus aufwerfen.  Die Auseinandersetzung mit dem Lebensraum „Stadt“, seiner Stadt Zürich, bestimmen für längere Zeit den Inhalt von Gessners Malerei. Das Thema Stadt wird durch vollkommen abstrakte Kompositionen ergänzt. Eine stille Kraft geht aus den im Goldenen Schnitt geteilten und gestalteten Flächen hervor.   Robert S. Gessner hat gelebt. Es ist nicht die Tatsache, sondern die Tätigkeit. Er arbeitet, verarbeitet, spielt, sucht Zusammenhänge und Ganzheiten sowie den Menschen mit seiner Menschlichkeit.  Der Kunstverein “Talstrasse“ e.V. möchte sich mit der Präsentation gerne dem OEuvre dieses besonderen Künstlers widmen, auch im Hinblick zur eigenen Sammlungsgeschichte der Stadt Halle (Saale) zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Geöffnet ist immer Dienstag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr sowie am Wochenende von 14 bis 17 Uhr.